Verkehrslärm wirkt sich auf die Lesefähigkeit von Grundschülern aus – zwar nur gering, doch nachweisbar. Das ist der Befund der bislang größten und wissenschaftlich fundiertesten Lärmstudie. Zwar hängt es nicht nur vom Schallpegel ab, wie schnell ein Kind lesen lernt. Wichtiger sind sicherlich die Förderung im Elternhaus, Zuwendung, Vorlesen und eine bildunsgorientierte Umgebung. Und ob ein Haushalt – um es zuzuspitzen – über mehr Bücher als Fernseher verfügt.
Dennoch ist Lärm vor allem in Ballungsgebieten wie dem Ruhrgebiet eine Belastung, der man sich nicht entziehen kann. Krach stört nicht nur bei der Konzentration, er erzeugt Stress und macht krank. Die Studie bietet für Politik, Stadt- und Verkehrsplaner eine fundierte Basis, gezielt gegen Lärmquellen vorzugehen. Hessens Landesregierung hat als Reaktion auf die Studie bereits „wirksame Maßnahmen“ angekündigt. Nachahmer sind willkommen.