Duisburg. Leander Croissant macht eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten bei der Stadt Duisburg. Diese Bereiche gefallen ihm besonders.

Sie lernen die Abläufe und Organisationen innerhalb einer Verwaltung detailliert kennen, durchlaufen in drei Jahren unterschiedlichste Bereiche, bekommen zusätzlich einen großen Teil Theorie vermittelt: Die Stadt Duisburg bildet Jahr für Jahr Menschen für den öffentlichen Dienst aus. Einer von ihnen ist Leander Croissant. Der 27-Jährige hat im September 2019 mit seiner Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten begonnen, in diesem Jahr wird er sie voraussichtlich abschließen. Wieso entscheiden sich Menschen für eine Karriere im öffentlichen Dienst?

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„Ich habe welche im Bekanntenkreis, die bei der Stadt arbeiten“, berichtet Croissant im Gespräch mit der Redaktion. „Das schien alles sehr abwechslungsreich und vielfältig.“ Croissant, der zu diesem Zeitpunkt studierte, orientierte sich um, bewarb sich bei der Stadt Duisburg um einen Ausbildungsplatz. Erfolgreich, wie sich herausstellte. Die Stadt nahm seine Bewerbung an, es folgte ein Einstellungstest im Rathaus, der unterschiedlichste Teilbereiche abfragte. „Da ging es um Allgemeinwissen, Mathematik und Deutsch“, erinnert er sich. Durchaus machbar, wie er verrät. „Da kommt es auch auf die Vorbereitung an. Es gibt entsprechende Bücher mit Testfragen, mit denen man sich gut vorbereiten kann.“

Ausbildung bei der Stadt: Standesamt, Duisburg Kontor, Corona-Team

Auch das anschließende persönliche Gespräch, das auf den bestandenen Test folgt, bewertet er rückblickend als „angenehm und sehr zwischenmenschlich.“ „Wie das so ist: Ich dachte nicht, dass es wirklich klappt“, sagt der 27-Jährige. Es klappte. Als einer von insgesamt 25 Azubis konnte er die Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten antreten. Diese Entscheidung traf unter anderem Rolf Reisinger, Ausbildungsorganisator bei der Stadt und zuständig für die Auszubildenden zum Verwaltungsfachangestellten. „Meine Aufgabe ist es unter anderem Personal zu finden, welches wir ausbilden können“, erklärt er. Reisinger kümmert sich um die Ausbildungsplätze, plant die unterschiedlichen Einsätze, hält regelmäßig Kontakt zu den Azubis. „Das Aufgabenspektrum ist vielfältig“, betont er.

Das Rathaus in Duisburg. Die Stadtverwaltung bildet Jahr für Jahr Menschen in Berufen des öffentlichen Dienstes aus.
Das Rathaus in Duisburg. Die Stadtverwaltung bildet Jahr für Jahr Menschen in Berufen des öffentlichen Dienstes aus. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Croissant arbeitete während der Ausbildung in den vergangenen Jahren im Standesamt, war beim Controlling bei Duisburg Kontor, ist aktuell in der Volkshochschule eingesetzt. Zwischenzeitlich gehörte er auch zum Corona-Team der Stadt. „Das hat mir besonders Spaß gemacht“, sagt er. Unter anderem unterstütze er bei der aufwendigen Kontaktnachverfolgung. „Das war ja für alle neu, die abberufen wurden. Da hatte ich das Gefühl, dass man da sehr viel helfen kann, aber auch neue Ansätze kennenlernt.“ Die Aufgaben während der Ausbildung seien zum Teil sehr anspruchsvoll. Zum Beispiel: Wie formuliert man ein rechtssicheres Gutachten? „Aber es ist gut und wichtig, dass wir das auf diese Art und Weise lernen“, betont er.

Duisburger Azubi ist begeistert von der Finanzbuchhaltung

Neben der Praxis durchläuft der Azubi auch einen schulischen Teil, wöchentlich im Studieninstitut Duisburg sowie in Blockform am Willy-Brandt-Berufskolleg in Rheinhausen. „Im Studieninstitut lehren Dozenten, die selber mit der Verwaltung zu tun haben“, erklärt er. Im Unterschied zum Berufskolleg: Dort unterrichten Berufsschullehrer, die nicht in der Kommunalverwaltung tätig sind. Theorie und Praxis, was dem 27-Jährigen mehr Spaß macht, kann er gar nicht sagen. Aber: „Man erlebt in der Praxis, wie die Verwaltung wirklich ist“, betont er. Die Inhalte seien vielfältig, ein Aspekt, den er so nicht erwartet hat. „Finanzbuchhaltung fand ich zum Beispiel entgegen aller Erwartungen äußerst spannend.“ Ein Bereich, in dem er sich unter anderem vorstellen könne zu arbeiten.

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Und wie steht es um das Finanzielle? „Das ist wohl Typsache“, sagt der Azubi. Auch wenn in einem privaten Unternehmen vermutlich mehr zu verdienen sei, so betont er: „Mir ist wichtig, welche Aufgaben man letztenendlich hat. Im öffentlichen Dienst arbeitet man ja für die Bürgerinnen und Bürger.“ Für Croissant ein Aspekt, der gewichtiger sei als das Finanzielle.

Ausbildung Stadt Duisburg: Vor der Abschlussprüfung kommt die Zwischenprüfung

Noch in diesem Jahr wird der Azubi seine Abschlussprüfungen antreten, „die Zwischenprüfung lief schon“, sagt er. „Da konnte man gut erfahren, wie sich das anfühlt.“ Auch bei der Abschlussprüfung gibt es neben einem schriftlichen Teil auch eine praxisorientierte Prüfung. „Das ist dann aufgebaut wie ein Rollenspiel“, erklärt Ausbildungsorganisator Reisinger. „Die Azubis führen dann unter realistischen Bedingungen ein Fachgespräch.“ Croissant würde die Ausbildung im öffentlichen Dienst jederzeit empfehlen. „Unter den Inhalten, die man hier vermittelt bekommt, findet jeder etwas spannend.“