Duisburg. . Dickes Lob vom Umweltministerium für Thyssen-Krupp in Duisburg. Durch große Investitionen in Umwelttechnik sei die Luft im Umfeld des Werks nun wesentlich besser geworden. 2013 wurden die Feinstaubgrenzwerte erstmals eingehalten.
An keiner einzigen Messstelle in Duisburg wurden im Jahr 2013 die erlaubten 35-Feinstaub-Überschreitungstage erreicht. Das sei eine Folge der „konsequenten Umsetzung von Maßnahmen im Duisburger Thyssen-Krupp-Stahlwerk“, berichteten das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) sowie das NRW-Umweltministerium am Dienstag.
Gesundheit und Lebensqualität
„Wurden im Jahr 2003 dort (gemeint sind Bruckhausen und Schwelgern, Anm. d. Red.) 82 Überschreitungstage verzeichnet, waren es 2013 nur noch 31“. Somit sei zum ersten Mal seit Beginn der Feinstaubmessungen im Umfeld von Industrieanlagen (die Prüfung wurde im Jahr 2000 eingeführt) „der EU-Grenzwert eingehalten“, so das Ministerium weiter.
„Saubere Luft bedeutet Gesundheit und Lebensqualität“, so der kommissarische Präsident des Lanuv, Thomas Delschen. Zufrieden ist er dennoch nicht. Denn: Neben dem Feinstaub gibt es auch eine Belastung durch Stickstoffdioxid. Laut EU-Verordnung darf der Wert bei beiden Stoffen im Jahresmittel bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft liegen – dieser Wert wird an allen Messstellen eingehalten. Aber das reiche nicht, so das Umweltministerium. „Wir müssen weiter an der Verbesserung der Luftqualität arbeiten“, so Umweltminister Johannes Remmel. Er spricht allerdings ganz allgemein über NRW und speziell über drei Stellen in Gelsenkirchen, Hagen und Aachen, wo die EU-Vorgaben immer noch nicht eingehalten worden seien.
Auch Stickstoffdioxid-Werte eingehalten
Überschreitungstage im Jahr 2013
An der Meidericher Bergstraße, wo die Hintergrund-Staubbelastung (also, die, die nicht direkt vor der Haustür produziert wird) gemessen wird, gab es 18 Überschreitungstage (ÜT).
In Schwelgern (Kiebitzmühlenstraße) und Bruckhausen (Kaiser-Wilhelm-Stra9e) wurden je 31 ÜT registriert.
In Walsum (Sonnenstraße) gab es 17 Tage mit zu hohen Feinstaubwerten.
An der Böhmer-Straße in Buchholz wurden zehn ÜT festgestellt.
An der Kardinal-Gahlen-Straße am Rande der Altstadt sind 19 ÜT registriert worden.
Dass die Belastung mit Stickstoffdioxid (NO2) in Duisburg auch kein Problem sei, liege ebenfalls an den Umweltmaßnahmen des Stahlerzeugers. Er habe in den vergangenen Jahren sehr viel getan. Folge: Obwohl die Grundbelastung mit Stickstoffdioxid bei Mitte 20 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft liegt, steigt sie im Umfeld von Thyssen nicht mehr über das erlaubte Maß. Und das seit vier Jahren. Dort gab es vergangenes Jahr 35, in den drei Vorjahren 34, bzw. 36 Mikrogramm dieses Gases im Jahresmittelwert.
Um die Feinstaubbelastung zu senken, rät das Landesamt für Umwelt, insbesondere in der Übergangszeit und bei Inversionswetterlagen auf das Heizen mit offenen Kaminen oder Kaminöfen zu verzichten. Durch die Holzverbrennung entstünden immer wieder besonders starke Zusatzbelastungen der Luft.
Grobstaubbelastung wird auch noch ausgewertet
In Kürze wird sich das Lanuv auch mit dem Grobstaub in Duisburg befassen. Die Proben sind genommen, die Auswertung läuft. Dabei geht es auch um Belastungen durch Schwermetalle.