Meiderich/Beeck.

Keine großen Fortschritte konnte das städtische Immobilien-Management (IMD) jetzt vermelden, als es der Bezirksvertretung Meiderich/Beeck sowie Walsum Bericht darüber erstattete, wie es um die künftige Nutzung der in letzter Zeit geschlossenen Schulgebäude steht.

Abweichend davon teilte Bezirksbürgermeisterin Daniela Stürmann zudem mit, dass aus der Ansiedlung des Projekts „Unser Haus Europa“ in der ehemaligen Hauptschule Wiesbadener Straße im Hagenshof nichts geworden ist. Das Projekt der Gesellschaft für Beschäftigungsförderung (GfB) war in der vorherigen Sitzung groß mit Hauptstandort im Bezirk angekündigt worden. Dort wollte die GfB Angehörige der aus Südosteuropa zugewanderten Roma an den hiesigen Arbeitsmarkt heranführen.

„Kein Verlass auf Ankündigungen“

„Es ist aber auch kein Verlass auf solche Ankündigungen“, ärgerte sich Ratsherr Herbert Eickmanns (SPD). „Die gesamte Verwaltung befindet sich gerade in einem schmerzhaften Lernprozess“, gestand Bezirksamtsleiter Ralph Cervik ein. Die Einstellung der Baubehörde habe sich eben (seit der Loveparade-Katastrophe) geändert. „Alles, was außerhalb einer schulischen Nutzung liegt, braucht eine neue Genehmigung“, erklärte er. Und die könne bis zu sechs Monate dauern. Das sei für das ja zeitlich befristete GfB-Projekt, das im Januar anlief, zu lange gewesen.

In zwei Gebäuden wird weiter gelernt

Der Bericht nimmt auch zu den nicht mehr benötigten Schulgebäuden in den Bezirken Walsum und Hamborn Stellung.

Ehemalige Realschule Goerdeler Straße in Vierlinden: Seit Januar wird für eine Wohnbebauung geworben. Es gab Gespräche mit Wohnungsbauunternehmen, die allerdings schlussendlich kein Interesse an der Fläche hatten. Parallel laufen Gespräche für einen Verkauf des Pavillons. Für den Abriss der Gebäude, um Interessenten eine freie Fläche anbieten zu können, hat die Stadt kein Geld.

Ehemalige Grundschule Karl­straße in Vierlinden: Die Stadt prüft eine endgültige Nutzung durch eine städtische Kita.

Ehemalige Hauptschule Frankenstraße in Vierlinden: Für eine spätere Wohnnutzung wird eine Konzeption erarbeitet. Peter Hoppe (CDU) erwähnte in der Bezirksvertretung, dass die Bausubstanz noch gut sei, Franz Tews (Grüne) schlug vor, prüfen zu lassen, ob sich das Gebäude nicht zum Beispiel für Mehrgenerationen-Wohnen nutzen lasse. Noch-Grundschule Dittfeldstraße in Fahrn: Soll aufgrund ihrer guten Gebäudesubstanz weiter als Schule genutzt werden. Grund- und Hauptschule Obere Holtener Straße in Röttgersbach: Wegen erheblicher Kosten im Vorfeld (Trennung von Versorgungsleitungen) wird eine Wohnnutzung zunächst nicht weiter verfolgt. Die ehemalige Grundschule Usedomstraße in Neumühl: Das IMD geht von einer Nutzung als Lager und Aktenarchiv aus.

Die ehemalige Hauptschule Gartenstraße in Neumühl: Zusammen mit den Flächen des St.-Barbara-Krankenhauses ist eine Neubebauung vorgesehen. Noch-Hauptschule Reichenberger Straße in Alt-Hamborn: Soll auch nach Auslaufen der Hauptschule 2018 schulisch genutzt werden.mkw/gh

Die Nutzung der ehemaligen Hauptschule durch die GfB wäre einer der Pluspunkte in der Bilanz gewesen. Andere neue Verwendungen, so als Pflegeschule oder durch Künstlerorganisationen, befinden sich im unkonkreten Prüf-Stadium.

Zur ehemaligen Hauptschule an der Werthstraße in Laar heißt es, es liege eine Anfrage für ein soziales Projekt zur unentgeltlichen Nutzung vor.

Nachbarschaft zum Chemiewerk

Die ehemalige Grundschule Dislichstraße in Untermeiderich wird von Architekten auf ihre Eignung für altengerechtes Wohnen geprüft. Sie soll zudem unter Denkmalschutz gestellt werden. Die frühere Hauptschule Gartsträucher Straße in Untermeiderich wird als Standort für eine Sekundarschule vorbehalten. Zur Grundschule Koopmannstraße in Obermeiderich, die im Sommer ausläuft, heißt es, „für eine sich nahtlos anschließende Folgenutzung wird zur Zeit eine Konzeption erarbeitet.“

Am aussichtsreichsten steht es danach um die ehemalige Hauptschule Bronkhorststraße in Meiderich, auf deren Gelände barrierefreie Mehrfamilienhäuser, eine Pflegeeinrichtung und Eigenheime entstehen könnten – wenn denn die Nähe der benachbarten chemischen Werke das zulässt.