Duisburg. Beim Bürgergespräch im Röttgersbach räumte der NRW-Innenminister und Chef der Duisburger SPD ein, dass die Zahl an Wohnungseinbrüchen in der Stadt und im Land zu nimmt. Seine Behörde arbeite jedoch daran, NRW zu einer der sichersten Regionen Europas zu machen.

„Bei uns wurde eingebrochen und ich fühle mich nicht mehr sicher“, sagt eine Frau aus Röttgersbach zu NRW-Innenminister Ralf Jäger. Der war zu einer Veranstaltung der SPD in die Awo-Begegnungsstätte Am Dyk gekommen, um mit Parteimitgliedern und Gästen über die Themen Verbrechen und Sicherheit zu diskutieren.

Er gab der Frau allgemeine Tipps und riet ihr, die Polizei zu kontaktieren: „Die Kollegen beraten kostenlos auf dem Präsidium. In speziellen Fällen kommen sie auch zu den Bürgern und schauen sich die Situation vor Ort an“, so der Minister.

Die Angst konnte er der Frau nicht nehmen, den Tipp nahm sie dankend an. Trotz steigender Einbruchszahlen und größer werdender Angst in Röttgersbach gab es nur wenige Zwischenfragen der rund 50 Gäste. Jägers Vortrag lauschten die Bürger aber aufmerksam.

Jäger lobt Polizeiarbeit

Jäger gab Einblicke in Verbrechensstatistiken und die Polizeiarbeit in NRW. Dass er bei seinem Vortrag allgemein blieb und nicht oft auf Duisburg und Röttgersbach im Speziellen einging, störte die Gäste nicht. Jäger versicherte, dass die Polizei pausenlos daran arbeite, Verbrechen zu verhindern und Deutschland zu den sichersten Ländern im internationalen Vergleich gehört. Dennoch werde man weder Einbruch noch Gewaltdelikte verhindern können.

Beim Thema Einbruch könne aber jeder Einzelne mithelfen, sich und andere besser zu schützen. „Es gibt drei wichtige Verhaltensregeln, die man befolgen sollte”, erklärte Jäger: „Man sollte das Haus so gut es geht sichern. Außerdem sollte man aufmerksam sein und auf Auffälligkeiten, beispielsweise ungebetene Personen in der Nähe des Hauses, achten. Besonders wichtig ist, alles sofort der Polizei zu melden und nicht selbst Sheriff zu spielen.”

Einbrüche seien Nachteile eines freien Europas

Dennoch: Die Zahlen der Einbrüche steigen in ganz in NRW. „Das ist einer der wenigen Nachteile eines freien Europas. Viele Banden sind gut organisiert und kommen aus dem Ausland”, sagte Jäger. Erst werde geschaut, wo es sich lohnt, dann kommt ein anderer Teil der Bande, um die Häuser leer zu räumen, und wieder andere Männer verkaufen die Beute im Ausland. „Deshalb führt die Polizei sehr viele Verkehrskontrollen durch und zieht verdächtige Autos aus dem Verkehr. Der Aufwand ist riesig, aber der Erfolg macht Mut”, so Jäger.

Bei der anschließenden Gesprächsrunde stellten die Gäste individuelle Sicherheitsfragen und erkundigten sich über die Stärke der Polizeitruppen: „Wir bilden jährlich 1500 neue Polizisten aus”, sagte Jäger, fügte jedoch hinzu: „Damit sind unsere Kapazitäten leider erschöpft.”