Duisburg-Laar. Provisorium gab nach drei Tagen den Geist auf. Norbert Müller, Vorsitzender des Stadtverbandes der Lehrergewerkschaft GEW, kann über ‘all das nur den Kopf schütteln: „Wer glaubt, dass eine Schule kein Internet braucht, den frage ich: Glauben Sie, eine Schule braucht keine Bücher?“

„Einige Tage hatte die Schule Internet, weil die Firma DU-IT einen provisorischen Anschluss installierte“, sagt Schulpflegschaftsvorsitzende Melanie Terlinden, „jetzt geht wieder garnichts.“

Vor Wochenfrist berichteten wir in dieser Zeitung, dass die Ganztagesgrundschule Laar an der Erzstraße seit November 2012 über keinen funktionierenden Internetanschluss mehr verfügt.

Folge dieser Tatsache war und ist unter anderem, laut Schilderung der Schulpflegschaft, dass Lehrplan-Inhalte mit Bezug zu neuen Medien komplett flach fallen. Der Computerraum der Schule ist verwaist und zuletzt stellte die Hilfsorganisation BrotZeit der Schauspielerin Uschi Glas entnervt ihr Gratis-Frühstück für Schüler und Laarer Kinder ein. Wegen mangelnden Datenflusses.

Unklare Zustädngikeit

Ein sogenannter „Web-Stick“, der mobiles Internetsurfen ermöglicht, war der Schule nach einigen Monaten zwar zur Verfügung gestellt worden, hatte anhand der großen Datenmengen aber schnell den Dienst quittiert.

Völlig unklar war bei der Nachfrage der Redaktion in der Kommune, wer eigentlich für Störungen beim Schul-Internet zuständig ist. Falko Firlus vom Pressereferat der Stadt hatte die Redaktion an die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (DVV) verwiesen. Deren Sprecher wiederum betonte, dass deren Technik-Tochter DU-IT ebenfalls nicht zuständig sei. Man werde aber unbürokratisch helfen. Was dann ja versucht wurde.

Kein Verständnis bei Lehrergewerkschaft

Norbert Müller, Vorsitzender des Stadtverbandes der Lehrergewerkschaft GEW, kann über ‘all das nur den Kopf schütteln: „Wer glaubt, dass eine Schule kein Internet braucht, den frage ich: Glauben Sie, eine Schule braucht keine Bücher?“ Wenn Inhalte des Lehrplans gefährdet seien, was hier ja offensichtlich der Fall sei, „dann ist der Schulrat zuständig und sollte einschreiten.“

Müller, der die Berichterstattung zu dem Fall verfolgt, hält es für unsinnig, von Lehrern einzufordern, sie sollten Schuldaten von privaten Rechnern versenden: „Mal ganz abgesehen von den technischen Problemen: Es ist sehr fragwürdig, ob die Lehrer dies überhaupt dürfen.“