Duisburg-Hamborn/Beeck. Als die 88 Asylbewerber aus Tschteschenien, Mazedonien und Serbien im Juli Hals über Kopf ins einstige Gesundheitsamt in Duisburg-Hamborn umziehen mussten, versprach man ihnen und den Nachbarn: Bis Ende September gibt es Ersatzwohnungen an anderer Stelle. Doch daraus wird wohl nichts.

Mit dem raschen Umzug der 88 Asylbewerber, die seit Mitte Juli im ehemaligen Gesundheitsamt an der Viktoriastraße untergebracht sind, wird es nichts. Ursprünglich hatte die Stadt öffentlich versichert, dass bis Ende dieses Monats Ersatzunterkünfte zur Verfügung stehen.

Geplant war die schnelle Errichtung eines Containerdorfs an der Masurenallee und die Wiederherstellung der schon auf der Abbruchliste stehenden Schrottimmobilie an der Helmholtzstraße. In dem Beecker Gebäude waren früher schon einmal Asylbewerber untergebracht.

Containerdorf in Wedau

Doch jetzt stellte sich heraus, dass das Containerdorf im Süden Duisburgs nicht so schnell realisiert werden kann wie eingangs gedacht. Die Infrastruktur – sprich Anschlüsse für Wasser, Abwasser und Energie – musste erst noch geschaffen werden. Außerdem fehlten Fundamente. Nun geht das zuständige Immobilien-Management Duisburg (IMD) davon aus, dass das Dorf vielleicht Mitte Oktober fertig wird.

Was die Helmholtzstraße betrifft, sieht es noch schlechter aus: Nach Auskunft von Uwe Rohde (IMD-Geschäftsführer) haben die Sanierungsarbeiten in Beeck zwar bereits begonnen, aber die Ausführung wird deutlich länger dauern als ursprünglich angenommen. Es handele sich um sehr umfangreiche Maßnahmen.

Bauarbeiten dauern bis Ende 2013

Stadt sucht nach geeigneten Immobilien

In Gesamt-Duisburg gibt es derzeit etwa 1000 Flüchtlinge.

Die Stadt rechnet schon bald mit deutlich mehr Asylbewerbern, weshalb sie in diesen Tagen 26 Objekte unter die Lupe nimmt, um herauszufinden, welche Gebäude sich als Unterkunft eignen.

Unter anderem ist das inzwischen leerstehende St.-Barbara-Hospital ins Gespräch gebracht worden, das sich in Neumühl befindet.

Rund 800.000 Euro kostet die Renovierung dort, vor Ende 2013 werde das Haus nicht wieder bewohnbar sein. „Alle Aufträge sind vergeben“, sagte Rohde im Gespräch mit unserer Redaktion. Zunächst würden jetzt die alten Sanitäranlagen komplett abgebrochen, um anschließend neu aufgebaut zu werden. Neben den üblichen Arbeiten, wie sie in jeder Wohnung vor einem Wiederbezug anfallen, stehen auch noch Fassadenreparaturen an. An eine energetische Sanierung wird nicht gedacht, das ist zu teuer. Aber innen werde alles „auf den Stand der Technik gebracht“.

Die 88 Asylbewerber sind in einer Blitzaktion in Hamborn untergebracht worden, weil ihre Bleibe in Walsum nach Einschätzung von Experten baufällig war und sofort verlassen werde musste.