Duisburg-Meiderich. . Einer Duisburgerin kappten die Stadtwerke trotz geleisteter Zahlungen die Wasserversorgung. Eine Verkettung unglücklicher Umstände führte offenbar zu dem Dilemma, das die Meidericherin nun auf dem Trockenen sitzen lässt. Aber ein Ende dieser unangenehmen Situation scheint in Sicht.

Seit dem vergangenen Donnerstagmittag hat die Meidericherin Helga K. (Name geändert) kein Trinkwasser mehr in der Wohnung auf der Kronenstraße. Die Stadtwerke sperrten den zentralen Wasseranschluss des Acht-Familien-Hauses wegen unbezahlter Wasser-Rechnungen in Höhe von 1001,01 Euro.

Kochen, Waschen, Körperhygiene und menschliche Bedürfnisse kann sie in ihrer Wohnung derzeit nicht verrichten: „Eine unangenehme Situation“, sagt die Rentnerin, die seit neun Jahren an der Kronenstraße wohnt.

Verkettung unglücklicher Umstände

Besonders ärgerlich für Helga K.: Ihren Mietzins habe sie immer pünktlich entrichtet, auch die Nebenkosten stets gezahlt. Dass sie nun dennoch auf dem Trockenen sitzt, verdankt die Meidericherin einer ganzen Verkettung unglücklicher Umstände. Helga K. ist Mieterin in einer Eigentumswohnung: „Miete und die Nebenkosten überweise ich seit jeher an die Wohnungseigentümerin.“

Die wiederum müsste das Geld für Nebenkosten und Wasserversorgung eigentlich an den Verwalter überweisen. Der wiederum ist bei Eingang des Geldes verpflichtet, die fälligen Wasser-Rechnungen der Stadtwerke zu bedienen. Nachdem das Wasser abgestellt wurde, wollte Helga K. mit ihrer Vermieterin Kontakt aufnehmen.

Die Vermieterin ist nicht zu erreichen

Fehlanzeige: „Ich habe bestimmt seit sechs Jahren nicht mehr mit der Frau telefoniert. Warum auch? War ja immer alles in Ordnung.“ Die Vermieterin war und ist nicht zu erreichen, ist unbekannt verzogen, sagt Helga K.: „Es stellte sich heraus, dass meine Wohnung wohl schon seit 3 Jahren unter Zwangsverwaltung steht.“ Dies sei ihr nie mitgeteilt worden, sagt die Meidericherin, die weder bei Stadtwerken noch beim Hausverwalter in Erfahrung bringen konnte, wer derzeit ihr Vermieter ist: „Ich schalte jetzt einen Rechtsanwalt des Mieterschutzbundes ein.“

Bis vergangenen Montag schienen weder Stadtwerke noch Hausverwalter willens, eine zügige Lösung des Wasserproblems herbei zu führen: „Die Stadtwerke pochen auf Zahlung der Schulden, der Verwalter sagt, dass er sich das Geld erst von den Wohnungsbesitzern holen muss. Die aber sagen, sie hätten schon bezahlt.“

"Die Kuh ist vom Eis"

Ein Dilemma. Mit glücklicher Wende zum Schluss: Beim Anruf der Redaktion am Dienstag sagte der Hausverwalter, dass Gelder der Wohnungsbesitzer eingegangen seien: „Die Kuh ist vom Eis. Das Geld wird heute oder morgen an die Stadtwerke überwiesen.“

Helga K. hörte es gern: „Ach, hoffentlich stimmt das!“