Walsum/Marxloh/Bruckhausen/Untermeiderich. . Feinstaubbelastung hält sich bislang in Grenzen. Allerdings gibt es immer noch zu viel Metall in der Atemluft, so das Landesamt für Umwelt.
Der Duisburger Norden und dort speziell der Ortsteil Bruckhausen ist nicht mehr das Sorgenkind des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) in Sachen Feinstaubbelastung. Zwar gab es im ersten Halbjahr 2013 wieder etliche der so genannten „Überschreitungstage“, aber deutlich weniger als beispielsweise in Gelsenkirchen und Herne. Und das, obwohl Duisburg Standort der Schwerindustrie ist – die beiden etwa 40 Kilometer entfernten Städte im Herzen des Ruhrgebiets sind das nicht. Dort sind Wohngebiete an stark befahrenen Straßen betroffen.
An der Untermeidericher Messstelle Bergstraße registrierte das Lanuv in diesem Jahr 16 so genannte Überschreitungstage. Das sind Tage, an denen pro Kubikmeter Luft mehr als 50 Mikrogramm des lungengängigen und damit gesundheitsschädlichen Staubs mit einer Größe von maximal zehn Mikrometern gemessen wurden. An der Kiebitzmühlenstraße (Nähe Schwelgernpark) wurden 21 Problemtage festgestellt, an der Kaiser-Wilhelm-Straße (neben dem Thyssenwerk) 23 und in Aldenrade an der Sonnenstraße 13 Tage.
Duisburger Norden ist nicht mehr das Sorgenkind des Landesamtes
35 Überschreitungstage lasse der Gesetzgeber pro Jahr zu, so Lanuv-Sprecherin Birgit Kaiser de Garcia. Man könne nun aber nicht einfach die Zahlen des ersten Halbjahres nehmen und sie aufs Jahr hochrechnen. Täte man das, käme man zu dem Schluss, dass Marxloh und Bruckhausen auf jeden Fall wieder zu stark betroffen wären. Die bisherigen Belastungen sind durch günstiges Wetter (Wind und viel Regen) zwar nicht ausgesprochen niedrig, aber anders als etwa 2010 und 2011, als es im Winter lange Inversionswetterlagen ohne großen Luftaustausch gab, auch nicht sonderlich hoch. In den beiden Jahren wurden am Ende 54 und 62 Tage in Bruckhausen und 50 bzw. 52 in Schwelgern registriert. In Walsum und Untermeiderich gab es nur im Jahr 2011 leichte Überschreitungen (plus fünf bzw. vier Tage).
Giftige Metalle
Blei schädigt das Nerven- und blutbildende System im Körper.
Cadmium gilt, wie Blei und Nickel, als krebserregend und schädigt unter anderem die Leber.
Arsen schädigt das Immunsystem.
Neben dem Feinstaub misst das Lanuv auch Metallrückstände in der Luft. Der Grenzwert für das hochgiftige Arsen wurde bereits im Jahr 2012 überall eingehalten. Erhöhte Nickelwerte gibt es immer noch in Meiderich und Hamborn, die aber „nur leicht über dem Grenzwert“ seien, so Kaiser de Garcia. In Bruckhausen, Meiderich und Ruhrort ist die Luft zudem durch Blei belastet. Cadmium, das als krebserregend gilt, kommt in Meiderich verstärkt vor. Nur Walsum hat die Metall-Grenzwerte nie erreicht.