Marxloh. . Der Grünstreifen entlang der Autobahnausfahrt Duisburg-Marxloh hat schon bessere Zeiten gesehen. Derzeit sieht es dort aus wie auf einer wilden Müllkippe. Bis vor kurzem noch verdeckte das dichte Grün den Dreck, doch nach dem Frühjahrsrückschnitt durch Straßen.NRW wird das Elend nun sichtbar.

Als „dreckigste Autobahnausfahrt in Deutschland“ bezeichnete dieser Tage ein Online-Kommentator die A-59-Ausfahrt Duisburg-Marxloh. „So viel Müll habe ich in 40 Jahren, die ich mit dem Auto unterwegs war, noch nie gesehen“, schreibt er.

In der Tat: Die Grünstreifen entlang der Ausfahrt sind wahnsinnig verdreckt. Die Flächen erinnern eher an alte Hausmülldeponien, wie man sie in den 1960er und 1970er Jahren an vielen Stellen im Ruhrgebiet vorfand. Plastiktüten, Plastikflaschen, Getränkedosen, Papiertüten von Imbissbuden, Zigarettenschachteln, Berge von Kippen, Schnapsfläschchen, Kleidungsfetzen, Handschuhe, und, und, und säumen den Straßenrand.

Aktion startet im Mai

Bis vor wenigen Tagen war ein Großteil im wild wuchernden Grün verschwunden. Dann aber ließ der Landesbetrieb Strassen.NRW den turnusmäßigen Frühjahrsrückschnitt durchführen. Und nun präsentiert sich die ganze Hässlichkeit. Anders als in den Vorjahren immer wieder von der Behörde beteuert, wurde der Dreck nicht vor dem üblichen Radikalschnitt eingesammelt. Der Müll werde vorm Schneiden entfernt, um die teuren Scherblätter nicht zu beschädigen, hieß es stets. In diesem Fall aber scheint das keine Rolle gespielt zu haben. Im Ge­genteil: Etlicher Unrat wurde „mitgeschnitten“ oder, besser gesagt, von den starken Messern zerhackt und gleichmäßig verteilt. Und um komplette Abfallsäcke machte die Truppe einfach einen Bogen...

Der Leiter der für Duisburg zuständigen Straßen.NRW-Niederlassung Bochum, Michael Gebert, war erstaunt, als er von unserer Redaktion über den derzeitigen Zustand informiert wurde. Und versprach, dass die Ausfahrt spätestens Mitte Mai gesäubert werde.

Im vergangenen Jahr habe der Behörden-Etat es nicht hergegeben, große Reinigungsaktionen durchzuführen. Aber: „Dieses Jahr ist die Finanzsituation besser“, sagt Gebert. Deshalb könne er eine Fremdfirma, mit der man bereits gute Erfahrungen gesammelt habe, einsetzen, um die Autobahnränder in Ordnung zu bringen. In der 19. oder 20. Kalenderwoche soll das passieren. Der Auftrag sei bereits erteilt.

Da ihm die Situation in Marxloh als besonders dramatisch erscheint, will er dafür sorgen, dass diese Ausfahrt als erste in Schuss gebracht wird. Schließlich will er nicht mit dem Makel leben, die „dreckigste Autobahnausfahrt Deutschlands“ in seinem Zuständigkeitsbereich zu haben. Allerdings ist Gebert nicht optimistisch, dass der Bereich lange sauber bleibt: Es gebe einfach zu viele rücksichtlose Zeitgenossen, die den Straßenrand als „Großmülleimer“ ansähen.