Anhaltender Ärger über Hubschrauber-Fluglärm in Duisburg-Meiderich

Duisburg-Meiderich. Ausgesprochen viele Hubschrauberflüge gab es in jüngster Zeit im Duisburger Stadtteil Meiderich - viele Anwohner sind davon genervt. Offenbar hängen die Flüge mit Kontrollen von Stromleitungen zusammen.

Man kann es niemals allen recht machen, erst recht nicht bei Helikopterflügen. Während die 75 Teilnehmer des Foto- und Helikopterseminars im Landschaftspark Nord alle begeistert waren, häufen sich die Beschwerden der Anwohner, denn seither fliegen Hubschrauber über Meiderich.

„Wir können bei dem Lärm nicht im Garten sitzen, die Hunde drehen am Rad und die Schichtarbeiter kriegen keinen Schlaf“, ärgert sich Ursula Wichert. Auch auf unserem Internetportal „DerWesten“ schimpfen die Leser: „Total nervig und überflüssig“ seien diese Flüge, und Wochenenden sowie Mittagsruhe seien durch das Rotorengetöse verdorben.

Zwei Aktionstage mit Helikopter-Einsatz

Der vermeintliche Störenfried ist schnell ausgemacht: Beim Landschaftspark und beim Ordnungsamt stand das Telefon nicht still. Zu Unrecht, denn die Helikopter, die in der vergangenen Woche im Tiefflug über Meiderich kreisten, hatten mit dem Landschaftspark nichts zu tun. Bislang hat es in diesem Jahr erst zwei Aktionstage mit Helikopter-Einsatz gegeben, den 12. August und Ostersamstag.

„Beschwerden über diese beiden Tage nehmen wir aber ernst“, sagt Geschäftsführer Ralf Winkels. Das letzte Seminar habe mehr Starts gehabt als gewöhnlich, weil wegen schlechten Wetters ein Termin ausfiel, der dann mit dem August-Termin zusammengelegt wurde.

Für den Fluglärm sei man nicht verantwortlich

Für den übrigen Fluglärm sei man jedoch nicht verantwortlich. „Es ist der gleiche schwarze Hubschrauber“, sagt Ursula Wichert und vermutet den Seminarpartner Aveo Air Service hinter dem Lärm der letzten Woche. Doch deren Helikopter flogen nicht wieder über Duisburg. „Die Robinson 44“, die beim Seminar im Einsatz war, „ist ein sehr häufiges Modell für gewerbliche Flüge“, sagt Aveo-Chef Dietmar Rieß. Die schwarze Farbe sei zudem die Standardbemalung des Herstellers.

Verantwortlich für den neusten Fluglärm ist also nicht Aveo, sondern nach Redaktionsrecherchen ein Energiekonzern, der seine Stromleitungen überprüft. Dabei wird es laut, weil die Hubschrauber tief, auf Höhe der Leitungen, fliegen. Energiekonzerne haben für diesen Zweck eine „Allgemeinerlaubnis“ von der Bezirksregierung Düsseldorf erhalten und müssen keine Einzelflüge genehmigen lassen.
Das Dezernat 26 (Luftverkehr) nimmt Beschwerden über Fluglärm entgegen unter 0211 - 4 75 42 15.