Duisburg. Lagwagon, die Donots und die schwedische Punkband Refused rockten beim „Telekom Street Gig“ den Landschaftspark

Voll auf die zwölf – Bei dem Auftritt der Donots war das Motto klar definiert. Hinter den fünf Musikern, die am Samstag zusammen mit der Band Lagwagon und den Punk-Helden der 90er Refused beim „Telekom Streetgig“ im Landschaftspark spielten, prangte eine große Flagge mit einer Faust.

Die Richtung hatten rund eine halbe Stunde vor den Donots bereits die Kalifornier von Lagwagon vorgegeben. Mit dröhnendem Bass, knallendem Schlagzeug und intensivem Gesang gaben sie dem Publikum genau, was es wollte. Die zahlreichen Rockfans auf der vollen Tribüne der Gießhalle – viele davon ebenso gepierct und tätowiert wie die Stars auf der Bühne – konnten sich von der ersten Minute des Festivals ordentlich in Stimmung bringen. Und so kochte es mächtig, als die Donots, die einen Tag zuvor ihr neuntes Studioalbum „Wake the Dogs“ veröffentlichten, die Bühne betraten.

Einsatz wurde belohnt

Sänger Ingo Knollmann schaffte es dennoch, das Publikum noch mehr aus sich herauskommen zu lassen. Wie ein Prediger im Namen des Punk stiefelte er über die breite Bühne: Er reckte die Faust hoch, zeigte auf die Fans in den ersten Reihen und forderte sie immer wieder auf, es den Jungs auf der Bühne gleich zu tun und einfach alles zu geben.

Lagwagon im Landschaftspark

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So viel Einsatz wurde belohnt: Es wurde mit gesungen -- beziehungsweise mitgegrölt –, die Arme in die Luft gestreckt und mit dem Kopf gewippt, bis die Haare flogen. Bei dem letzten Lied „We’re not gonna take it“ – einer Coverversion des Klassikers der US-Band Twisted Sister aus den 80ern – ließ es sich Knollmann dann nicht nehmen, ein Bad in der Menge zu nehmen. Natürlich schüttelte er nicht einfach ein paar Hände, sondern sprang in Rockstarmanier in die Massen.

Die Schweden haben nichts verlernt

Ruhig wurde es selbst in der Umbaupause nach dem Auftritt der deutschen Punkrocker nicht. Ein mystisches Dröhnen erfüllte lange Zeit die Gießhalle und den Landschaftspark. Das Geräusch hätte nicht passender sein können. Schließlich wurde der erste Gig der schwedischen Band Refused auf europäischem Boden seit ihrer Auflösung im Jahr 1998 mit großer Spannung erwartet.

Als dann ein Vorhang vor der Bühne hinunter gelassen wurde und immer mehr Rauch hinter diesem hervortrat, wurde es zunächst ganz ruhig im Publikum. Mit dem ersten Ton, der den Vorhang zum Fallen brachte, entlud sich dann die Spannung. Rund 1500 Rockfans schrien beinahe so laut wie der Sänger – bei dem man sich fragen muss, wie aus einem doch recht schmalen Kerl, so eine Stimme herauskommen kann – und reckten vor dem Hochofen ihre Arme in die Höhe. Wer es da noch nicht bemerkte, der kam im Laufe der nächsten Stunde dahinter: verlernt haben die Schweden nichts – sie rocken wie in alten Zeiten.