Duisburg-Ruhrort. . Zwei Rockbands standen auf der Bühne bei den Ruhrorter Hafenkids. Leider spielten sie nur vor wenigen Besuchern.

Die Rhythmusgitarre rattert wie ein Maschinengewehr. Von der Sologitarre perlen messerscharfe Riffs. Der Drummer schlägt harte Beats. Der Bass wummert. Und der Sänger schreit ins Mikrofon, als ob es um sein Leben ginge. Die Musik der Alternative-Rock-Metal-Band „Tears of Fairytales“ ist wahrlich nichts für Zartbesaitete. Am Wochenende mischten die fünf Jungs aus Kamp-Lintfort so richtig das Jugendzentrum „Ruhrorter Hafenkids“ an der Homberger Straße auf, und zwar in der beliebten Konzertreihe „Harbour Club rockt“.

Der Name ist Programm… Es ist laut, es ist dunkel. Die Scheinwerfer flackern. Der Bodennebel hüllt die Bühne ein. Die Band gibt alles. In dem kleinen Saal, sonst die Hafenkneipe der Ruhrorter Kids, verlieren sich an diesem Abend aber nur gut zwei Dutzend Jugendliche. Vor der Bühne haben sich fünf junge Frauen in Position gebracht, verfolgen jede Bewegung ihrer Jungs – es sind keine Groupies, das war einmal, es sind die Freundinnen der Musiker. An den Stehtischen, in den Ecken prosten sich ein paar Jungen zu.

Der schwache Besuch nervt den Leiter des Jugendzentrums: „Sonst kommen immer 80 bis 100 junge Leute zu unseren Konzerten. Vielleicht liegt es am Karneval. Man weiß es nicht…“ Sicher ist, dass die „Tears of Fairytales“ Talent haben, hörenswert sind: Zwar ist ihre rhythmische Basis purer Hard-Rock. Aber die fünf Rocker reichern ihren Sound geschickt, kunstvoll mit alternativen Klängen an. Da klingt Metal und Progressive-Rock durch. Passagen im blitzschnellen Up-Tempo wechseln sich in allen Songs mit vertrackten Progessive-Rock-Phasen ab. Das Publikum klatscht, die Musiker freuen sich dankbar.

Inzwischen ist auch der Hauptact angerückt, „La Confianza“ aus Bayern. „La confianza“ heißt Zuversicht. Zuversichtlich waren die vier Jungs um 15 Uhr mittags in ihrer fränkischen Heimatstadt Selb mit dem Auto gestartet. Sechs Stunden später landeten die Alternative-Rocker in Ruhrort, pünktlich zu ihrem Auftritt. Schön für die Gäste: Denn das 2007 gegründete Quartett bietet Crossover-Rock, ein unverwechselbares Musik-Mosaik, aus Fragmenten harter, energiegeladener Musik sowie gerappter Lyrik mit tiefgründigem Hintergrund. In ihren Songs spielen, singen und brüllen die Musiker gegen das Establishment an.