Duisburg. . Die Stadt Duisburg will Freiflächen in allen Stadtbezirken erst einmal testweise für ein Jahr ausweisen. Damit kommt sie dem Wunsch vieler Hundehalter nach, die ihre Vierbeiner unangeleint laufen lassen möchten.

Viele Hundehalter wünschen sich Freiflächen, auf denen sie ihre Tiere unangeleint laufen lassen und auch das Geschäft verrichten lassen dürfen. Der Stadt Duisburg flattern immer wieder entsprechende Anträge von Bürgern, aber auch der Politik auf den Tisch. Jetzt will die Behörde dem Drängen testweise nachgeben und in allen Stadtbezirken eine Fläche ausweisen.

In Walsum soll ein Areal im Grünzug Sonnenstraße, in Hamborn im Freizeitpark (neben dem Mattlerbusch) und in Meiderich/Beeck in der Grünanlage Hagenshof freigegeben werden. Ferner sind Freilaufflächen im Bezirk Homberg/Ruhrort/Baerl (Halde Essenberg), in Mitte (Grünzug Kaßlerfeld) und in Süd (Biegerpark) vorgesehen. Die Fläche in Rheinhausen (Westufer Tegge) bleibt bestehen.

Hundehalter müssen streng sein

Auch wenn die Stadtmitarbeiter nicht ganz von der Idee überzeugt scheinen, Hundewiesen einzurichten: Es ist auf jeden Fall einen Versuch Wert.

Wenn das neue Konzept aufgehen soll, müssen die Tierhalter allerdings streng darauf achten, dass ihre Lieblinge wirklich nur dort herumtollen und ihre Geschäfte erledigen, wo es erlaubt ist. Sonst nimmt der Ärger mit anderen Erholungssuchenden kein Ende.

Das aber setzt eine gute Ausbildung der Hunde voraus. Was das eigentliche Problem zu sein scheint: Viele Tiere tun, was sie wollen, aber nicht das, was Frauchen oder Herrchen sagen. Gregor Herberhold

Ausdrücklich abgelehnt wird von der Verwaltung eine Auslauffläche im Neumühler Iltispark. Wie berichtet, hatten die Eheleute Carmen und Michael Kühn vor einem guten halben Jahr angeregt, eine Wiese hinter den Fußball-Trainingsflächen auszuweisen. Die Hamborner Politik fand die Idee gut und trug sie der Verwaltung vor, mit der Bitte zu prüfen, ob das machbar – und ob mit Hilfe von Sponsoren auch eine Einzäunung denkbar sei.

Denn nur durch einen Zaun werde sichergestellt, dass die Vierbeiner auch wirklich nur auf der für sie reservierten Fläche herumtollen. Ziel der Bürger ist es, die immer wiederkehrenden Konflikte zwischen Hundehaltern und sonstigen Nutzern der Grünanlagen (Stichworte: Hundekot, Anspringen, Schnüffeln) zu beseitigen. Die Stadt sagt „Nein“, weil ein Zaun mit 3500 Euro pro 100 Meter nicht finanzierbar sei.

Klärungsbedarf zum Iltispark

Am kommenden Donnerstag wird sich die Politik mit der Ablehnung, aber auch der im Freizeitpark geplanten Wiese während den Sitzungen der Bezirksvertretungen Hamborn, Meiderich, Homberg/Ruhrort/Baerl, Mitte und Rheinhausen beschäftigen. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Politiker in Hamborn mit dem Areal neben dem Matterbusch leben können, dass aber noch Klärungsbedarf besteht, wieso der Bereich im Iltispark nicht zusätzlich ausgewiesen wird.

Die Stadt ist, wie man einer Stellungnahme der Unteren Landschaftsbehörde entnehmen kann, ohnehin nicht von solchen Freilaufflächen überzeugt. Sie folgt den Anträgen nur halbherzig und auch nur testweise, weil im Duisburger Westen, wo die Hundewiese längst existiert, „nicht durchweg positive Erfahrungen“ gemacht wurden. „Da es immer wieder Konflikte mit anderen Erholungssuchenden gegeben hat, soll über die jetzt geplante Nutzung von Flächen erst nach der Versuchsphase Anfang 2013 entschieden werden“, so die Behörde.

Keine generelle Leinenpflicht

Grundsätzlich weist die Stadt noch einmal darauf hin, dass Hunde in der freien Landschaft und im Wald auf Wegen frei laufen dürfen. Ansonsten gilt Leinenpflicht: „Zur Vermeidung von Gefahren sind Hunde in der Allgemeinheit zugänglichen, umfriedeten, bzw. ausgewiesenen Park-, Garten- und Grünanlagen an der Leine zu führen.“

Für „gefährliche Hunde“ (laut § 3 und 10 Landeshundegesetz) gelten andere Regeln: Sie dürfen nirgendwo frei laufen, es sei denn, es gibt eine ausdrückliche Befreiung von der Leinenpflicht. Das soll auch so bleiben.