Duisburg-Meiderich. . Die größte türkische Buchmesse außerhalb der Türkei eröffnet am 23. Dezember im Landschaftspark Nord in Duisburg. 30.000 Besucher werden erwartet. Ein Ziel: Menschen mit Zuwanderungsgeschichte eine bessere Bildung durch Lesen zu ermöglichen.
Die größte türkische Buchmesse außerhalb der Türkei, die „10. Kultur- und Buchmesse“ , öffnet am Freitag, 23. Dezember, ihre Pforten. Zum Jubiläum zeigen 47 türkische Buchverlage ihre Exponate erstmals in der Kraftzentrale im Landschaftspark Nord. Die Organisatoren erwarten vom 23. Dezember bis zum 1. Januar nicht weniger als rund 30 000 Besucher aus ganz Deutschland, Holland, Belgien, Frankreich - und natürlich der Türkei.
Zwanzig namhafte türkische Autoren wie Hayat Timas, Turdav Akcag oder Ahmet Günay werden aus ihren Werken lesen, ihre Bücher signieren oder sich den Fragen der Besucher stellen. Auch der türkische Konsul in Düsseldorf, Firat Sunel, wird seinen neuen Roman vorstellen. Dazu hat sich hoher Besuch angekündigt: Am kommenden Sonntag, 25. Dezember, werden der türkische Vizepräsident in Begleitung des Kultur- sowie des Justizministers aus Ankara gemeinsam mit OB Sauerland ab 15 Uhr einen Rundgang über die Messe machen.
Bessere Bildung durch Lesen
Natürlich wollen die türkischen Verlage mit ihren Buchangeboten ein möglichst gutes Geschäft machen. Doch für Mitorganisator Süleyman Kücük (42) steht auch das Ziel, Menschen mit Zuwanderungsgeschichte eine bessere Bildung durch Lesen zu ermöglichen, im Vordergrund: „Sowohl in der Türkei selbst als auch bei den türkischen Migranten in Deutschland wird kaum gelesen.“ Das habe nicht nur mit bildungsfernen Schichten oder zu geringer Förderung, sondern auch mit dem veränderten Freizeitverhalten vieler Jugendlicher zu tun. Die sitzen in der Regel lieber stundenlang vor dem Fernseher oder dem Computer, als ein Buch in die Hand zu nehmen - ganz wie ihre deutschen Altersgenossen.
Daher sagt Süleymann Kücük: „Wir wollen unsere Bücher an die türkische Bevölkerung hier in Deutschland bringen und zum Lesen animieren.“ Der Erfolg gibt den Messemachern um die Astec GmbH, einen Bochumer Buch-, DVD- und CD-Verlag, recht: Seitdem die erste Duisburger Kultur- und Büchermesse vor genau zehn Jahren in einer alten Industriehalle an der Konrad-Adenauer-Straße in Neumühl auf 4500 qm startete, wuchs die Zahl der Besucher von Jahr zu Jahr. Waren es 2001 nur ein- bis zweitausend Gäste, strömten in den letzten Jahren bereits Zehntausende zum Duisburger Buch-Mekka. Kücük: „Wir mussten expandieren.“
Eine Erfolgsgeschichte
Warum die Messe zur Erfolgsgeschichte wurde, erklärt Kücük, der als IT-Fachmann bei Thyssen-Krupp arbeitet, auch so: „Für türkische Zuwanderer gibt es nicht so viele Möglichkeiten in Deutschland, türlische Literatur und Sachbücher zu kaufen.“ Es gibt fast keine türkischen Buchläden, auch in Duisburg nicht. Und nicht alle Migranten haben Zugang zum Internet. „Außerdem hat sich der Zeitpunkt unserer Messe zwischen Weihnachten und Neujahr bewährt“, so Kücük: „Einerseits haben dann viele Geschäfte an den Feiertagen geschlossen. Andererseits haben dann aber auch viele unsere Landsleute Zeit.“