Stadtteilzentrum in Hochfeld stellt neues Programm vor.Lesungen und Eigenproduktionen bestimmen die Spielzeit
IMAGE-ARBEIT IN DER ALTEN FEUERWACHE Von Lisa Radel Schon im Sommer hatten die Verantwortlichen angekündigt, man wolle der Alten Feuerwache verstärkt "ein interkulturelles Gesicht" verleihen. Das ist ihnen gelungen: das Programm für das vierte Quartal 2008 wird dominiert von zweisprachigen Lesungen und den deutsch-türkischen Büchertagen.
Das neue Image des Kulturzentrums in Hochfeld kommt nicht von ungefähr. Tayfun Demir vom städtischen Referat für Integration hat in der Alten Feuerwache seine Zelte aufgeschlagen - oder viel mehr sein Büro. Mit ihm als Leiter der "interkulturellen Kulturarbeit" will das Haus verstärkt junge Künstler mit Migrationshintergrund fördern. Sie sollen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht werden, mit mehrsprachiger Werbung ihr Publikum gewinnen. In dieser Spielzeit kommen die internationalen Gäste hauptsächlich aus der Türkei: fünf Autoren, zwei Mitglieder der Deutschen Oper am Rhein und eine Rockband sind zu Gast. Die Autorenlesungen finden im Rahmen der Buchmesse Ruhr statt. Als Ort für literarische Veranstaltungen müsse sich die Alte Feuerwache noch etablieren, sagt Friederike Schmahl, künstlerische Leitung des Zentrums. Dann aber erwarte man regen Zulauf.
Das hauseigene Ensemble "Theater der Zeit" ist in zwei Produktionen zu sehen. Am 19. Oktober feiert "Zarter Zorn" Premiere, ein Stück frei nach Christine Brückners "Wenn du geredet hättest, Desdemona". Nie gehaltene Reden enttäuschter Frauen werden darin ausgesprochen - mal anklagend, mal verzweifelt.
Die Eigenproduktion "Arbeit?" aus der letzten Spielzeit wird wieder aufgeführt. Zwar hat sich das Ensemble geändert, das Stück aber ist das gleiche. Drei Abgänge hatte das "Theater der Zeit" zuletzt zu verzeichnen, Nachwuchs wird gesucht. Am 9. November sind Anwärter herzlich zum Workshop eingeladen. Ein halbes Jahr intensive Theaterarbeit erwartet die, die am Ball bleiben. Anmelden kann man sich unter Tel: 0203/608 43 81.
Das Partyformat "Studio B" bleibt seinen Besuchern auch in dieser Saison erhalten. Jeden zweiten Freitag im Monat spielt DJ Mike einen bunten Mix aus 30 Jahren Musikgeschichte. Neu sind die "Souldriver"-Parties: Ab 1. November kann dort einmal im Monat der Winter weggetanzt werden. Die Beach-Party soll die Sommerstimmung ins winterliche Duisburg bringen.
Der Prozess der Gesichtsgebung ist weiterhin in vollem Gange. Ein interkultureller Anziehungspunkt weit über Duisburg hinaus möchte man werden. Was die Abwechslung im Programm anbelangt, so versprechen Tayfun Demir und Friederike Schmahl eine Weiterentwicklung. In Zukunft sollen viele verschiedene Nationalitäten ins Programm einbezogen werden.