Duisburg.

Die 40. Auflage der internationalen Kinder- und Jugendbuchausstellung „IKiBu“ ist seit Samstag Vergangenheit. Doch die Geschichte der vom Sparzwang bedrohten Veranstaltung scheint noch nicht beendet.

„Wir hatten eine großartige Woche“, zog Jens Holthoff auf dem abschließenden Aktionstag in der Zentralbibliothek überaus zufrieden Fazit. Wohlwissend, dass ein guter Ablauf die beste Werbung für eine erneute Austragung ist. Bei den Veranstaltern muss man mittlerweile von Jahr zu Jahr planen. Die „fetten“ Jahre, in denen sie mit einem sechsstelligen Etat arbeiten und Ikonen aus der Kinderliteraturszene wie Janosch ködern konnten ,sind vorbei. „Wir sind von starken Partnern und den Etatfreigaben der Stadt abhängig“, erläutert Holthoff. Nichtsdestrotz versprühte die Buchmesse zum 40. Geburtstag ein ganz besonderes Flair.

Als Erfolgsgeschichte kristallisierten sich die Vorlesungen für Schulklassen am Vormittag heraus. Dabei wurden rund 4000 Schüler angesprochen. Ein Pfund, mit dem die IKiBu auf eine Auflage 2012 hinarbeiten kann. Gelesen wurde nicht nur in der Zentralbibliothek und deren 13 Zweigstellen. Passend zum Motto „IKiBu und DU“ wurden auch an vielen ungewöhnlichen Orten im Stadtgebiet Lesungen abgehalten. Im Hochfelder Wasserturm, auf dem Museumsschiff Oscar Huber oder vor der Industriekulisse der Hüttenwerke Krupp Mannesmann lauschten neugierige Ohrenpaare den Worten der Autoren. Ein Highlight: Die Lesung des 81-jährigen Duisburger Autors Willi Fährmann. „Er ist mit der IKiBu groß geworden. Toll, was er auch in seinem Alter noch für eine Aura verbreitet. Die Kinder hingen an seinen Lippen“, schwärmt Holthoff.

Beim Aktionstag am Samstag waren es die kleinen „Lesratten“, die selbst aktiv wurden. In der IKiBu-Werkstatt bastelten sie Schiffmodelle aus Holz oder gestalteten ihren eigenen „Lifesaver“ aus Styropor. In der Filmothek schnitten sie Filme über Duisburg. Bei so viel Action war die Entspannung beim Bilderbuchkino willkommen. „Ein solcher Tag ist immens wichtig, um den Kindern und Jugendlichen den offenen Charakter der Bibliothek zu zeigen“, unterstrich der Diplom-Sozialwissenschaftler Holthoff, der direkt nach Ende der Veranstaltung bereits die Planungen für das nächste Jahr anschob - obwohl die konkreten Zusagen der Stadt oder der Partner noch ausstehen.

„Wir brauchen jedoch mindestens neun Monate Vorlaufzeit, um beispielsweise Autoren zu verpflichten“, begründet der Leiter der Buchausstellung. Einen Termin hat er mit Dr. Jan-Peter Barbian, dem Leiter der Stadtbibliothek, schon ausgemacht. Die IKiBu 2012 soll vom 19. bis 24. November stattfinden. Nach der nun abgelaufenen Auflage steht fest: Sollte dies nicht geschehen, wäre der Verlust für die Stadt enorm.