Duisburg-Obermarxloh. .

Nazi-Schmierereien und ein unglaubliches Chaos haben Randalierer in der Obermarxloher Kleingartenanlage „Schönnenbeckshof“ hinterlassen. Nicht nur die Kripo ermittelt - nun ist auch der Staatsschutz eingeschaltet.

Zwischen Sonntag 16 Uhr und Montag 9 Uhr haben die Unbekannten zugeschlagen. Ähnlich wie vor rund zwei Wochen sind die Täter in Gartenlauben eingestiegen und haben dort alles aus den Schränken gerissen und auf dem Boden verteilt. Doch dieses Mal haben sie noch eine wesentlich größere „Schweinerei“ veranstaltet: Lebensmittel, darunter auch Mayonnaise, wurden in zwei Lauben verteilt, zudem wurde in einem Gartenhäuschen Kot an die Küchenschranktüren geschmiert. „Was sind das nur für Menschen“, fragen sich die Kleingärtner fassungslos.

Direkt neben die Fäkalien haben die Täter zynisch auf die Eingangstür geschrieben: „Danke, dass wir uns austoben durften.“ Der Gestank war bestialisch, kein schöner Job für Wilhelm Hübeler (72) und seine Frau, das Chaos nach der Spurensicherung durch die Polizei zu beseitigen. Mit Gummihandschuhen, einer Schaufel und großen Müllsäcken ausgestattet machten sich die beiden an die unerfreuliche Arbeit.

Hakenkreuz und SS-Runen

„Wir wissen gar nicht, wie wir den Schaden gegenüber der Versicherung beziffern sollen“, sagen die beiden. Der Vorsitzende der Anlage, Jürgen Marlinghaus, versucht zu beruhigen: „Alles aufschreiben.“ In derselben Hütte finden sich noch etliche Nazi-Schmierereien - darunter ein Hakenkreuz, der Schriftzug „SS“ und „Arbeit macht frei“. Deshalb ermittelt der Staatsschutz.

An anderer Stelle, dort, wo Einbrecher schon vor zwei Wochen Vandalismusschäden angerichtet hatten, wurde jetzt eine versteckt angebrachte Infrarotkamera geklaut. Die kann selbst bei Dunkelheit brauchbare Aufnahmen von Einbrechern liefern. Das macht die Polizei stutzig. „Auf sowas achtet kein Einbrecher“, heißt es aus der Behörde. „Da scheint jemand Insiderkenntnis zu haben.“

In der Kleingartenanlage herrscht - wie berichtet - seit einiger Zeit Kleinkrieg unter den Mitgliedern, weshalb der Vorstand bis auf eine Person komplett zurückgetreten ist.