Duisburg-Obermarxloh. .

Einbrecher haben in der Nacht nach einer Krisensitzung in der Obermarxloher Kleingartenanlage Schönnenbeckshof in mehreren Gärten gewütet.

Gartenteiche wurden beschädigt, in einem Fall wurde ein Laube aufgebrochen und der Inhalt aller Schränke herausgerissen und am Boden zertrampelt. Die Kripo ermittelt, die Spurensicherung war auch vor Ort. Es werden Zeugen gesucht (Kripo: 28 00).

Mittwochabend waren 55 der 111 Mitglieder des Vereins zusammengekommen, um einen neuen Vorstand zu wählen. Aber: Niemand stellte sich für dieses Amt zur Verfügung.

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Von DerWesten

Die Stimmung in der Sitzung war gereizt. Wegen Querelen – wir berichteten mehrfach – war der gesamte Vorstand bis auf den Kassierer am 20. Juli zurückgetreten. Laut Satzung muss innerhalb von sechs Wochen ein neuer Vorstand gewählt werden, ansonsten wird ein Rechtsanwalt laut Auskunft von Hans-Jürgen Kubiak vom Stadtverband der Kleingartenvereine Duisburg das Zepter übernehmen, bis eine neue Führungsriege gefunden ist. Der Vorsitzende des Stadtverbandes, Erwin Eichholz, erklärte auf Anfrage der Redaktion zusätzlich: Ein vom Gericht eingesetzter „Verwalter“ habe nicht die Aufgabe, die Vereinsgeschäfte zu führen. Er müsse nur dafür sorgen, dass ein neuer Vorstand gefunden werde. Die Frist konnte er nicht nennen. Allerdings stellte er klar: Im Extremfall, wenn auch dann keine neue Vereinsführung gewählt werden könne, drohe die Auflösung des Vereins. „Aber beides ist in Duisburg noch nie vorgekommen, wir haben immer eine Lösung gefunden“, so Eichholz.

Was genau der Auslöser für die Querelen in der Anlage an der Schwabenstraße ist, lässt sich nicht genau feststellen. Das Fass zum Überlaufen brachte eine Aktion von Bezirksbürgermeister Uwe Heider, der in Schönnenbeckshof einen Zettel zur Abwahl des Oberbürgermeisters auf Anfrage von Kleingärtnern zückte. Daraufhin gab es im Juli hitzige Diskussionen und Vorwürfe gegen den Vorstand, der im Vorfeld schon das Handtuch werfen wollte und das dann auch tatsächlich tat. Man sei die „Mopperei“ und „Anschwärzerei“ leid, so Jürgen Marlinghaus und seine Kollegen, die jetzt nur noch kommissarisch tätig sind.

Die Sitzung am Mittwochabend, so hatte es der Vorstand beschlossen, sollte öffentlich sein. „Wir haben nichts zu verbergen“, sagt Jürgen Marlinghaus. Etliche der Anwesenden stimmten ihm zu. Dennoch fragte Marlinghaus in die Runde, ob jemand etwas dagegen habe. Eine Hand ging hoch. Darauf fragte Marlinghaus den Vertreter des Stadtverbandes, wie dessen Meinung dazu sei. „Es handelt sich um eine Vereinsangelegenheit. Da hat die Presse nichts zu suchen“, sagte Hans-Jürgen Kubiak. Folge: Hinter verschlossener Tür wurde anschließend teils hitzig diskutiert, auch darüber, warum unsere Zeitung ausgeschlossen wurde.