Duisburg-Hamborn. . Das Tropenhaus in Duisburg-Hamborn ist geschlossen worden. Die Entscheidung des Umweltdezernenten Peter Greulich wird nun im gesamten Stadtgebiet heiß diskutiert. Für Bäume und Pflanzen wird im Gewächshaus nun eine Beregnungsanlage installiert.

Wenigstens eine gute Nachricht: Damit die tropischen Pflanzen im Hamborner Tropenhaus nicht eingehen, wird die Stadt „kurzfristig“ eine Beregnungsanlage installieren. Das sagte Umweltdezernent Peter Greulich am Mittwoch im Gespräch mit der WAZ. „Wir wollen uns nicht dem Vorwurf aussetzen, durch vertrocknete Pflanzen Fakten zu schaffen“, sagte er. Die Aquarianer dürfen deshalb auch ins Glashaus und die Teichfische füttern.

Riesiges Echo hat die Nachricht von der plötzlichen Schließung des Gewächshauses ausgelöst. Politiker, Verwaltungsleute und Bürger diskutierten das Thema am Mittwoch allerorten. Viele Menschen wirkten betroffen, manche waren entsetzt.

"Das Haus ist nicht mehr sicher."

Und doch bleibt Greulich hart: Das Haus sei nicht mehr sicher, deshalb bleibe es dicht. Mit dem Vorwurf der SPD, er habe die Entscheidung an der Politik vorbei getroffen, kann er leben: Er sei für die Verkehrssicherheit verantwortlich. Da die nicht gewährleistet sei, habe er das Haus dicht gemacht. „Ich bin lieber unhöflich, als dass wir rechtlich zur Verantwortung gezogen werden können, wenn was passiert“, begründet er seine Haltung. Im Übrigen hält er das Tropenhaus für überflüssig: Es gebe nur wenige Besucher.

Harsche Kritik kommt weiter von der SPD. Ratsherr Frank Börner: „Die politische Kultur ist in Duisburg vor die Hunde gegangen. Man kann keinem mehr vertrauen.“ Besonders schlimm findet er, dass „wir Zahlen kriegen, die wir nicht überprüfen können“. Er meint z.B. die Betriebs- und Lohnkosten. Letztere lagen im Jahr 2008 noch bei 300 000 Euro, ein Jahr später schon bei 400 000 Euro. Begründung aus der Abteilung Greulich: Das Gehalt für den Leiter des Gartens sei früher an anderer Stelle verbucht worden. „Die bisher bekannt gewordenen Argumente der Verwaltung für die Komplettschließung sind an Dürftigkeit nicht zu überbieten“, sagt der Linke Herbert Fürmann. Und Karlheinz Hagenbuck, SGU, stellte klar: „Dieser Verwaltung traue ich nicht mehr.“

Enttäuschung und Verärgerung

Enttäuscht und verärgert reagierten die Bürger, wie in den Onlinestimmen nachzulesen ist. Allein die CDU bringt Verständnis für Greulich auf: „Sofern die Berichte zutreffen, gibt es keine Alternative zur vorläufigen Schließung.“ Wie es mit dem Tropenhaus weitergehen soll? Im Moment sind alle ratlos.