Duisburg-Obermeiderich. Das marode städtische Kita-Gebäude in Obermeiderich soll abgerissen werden. Die Stadt Duisburg und die Gebag planen dort einen modernen Neubau.

Die städtische Kindertageseinrichtung an der Wiesbadener Straße ist für sieben Gruppen ausgelegt, das Gebäude in Duisburg-Obermeiderich ist aber marode und wird seit rund drei Jahren nicht mehr genutzt. Der Kita-Betrieb ist seither in ein nahes Schulgebäude ausgelagert. Statt einer zunächst geplanten Sanierung des Kindergartens möchte die Stadt nun den Abriss und einen Neubau. Dies sei günstiger, als das marode Gebäude umfassend zu modernisieren.

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Die Stadttochter Gebag, die kommunale Baugesellschaft, ist mit dem Projekt betraut. Die politischen Gremien haben es bereits gebilligt und der Rat zunächst Abriss- und Planungskosten von rund einer Million Euro genehmigt, um die neue Kita samt Familienzentrum an der Wiesbadener Straße 61 voranzutreiben. Mit dieser Kostenzusage kann die Gebag erstmal bis zur Baugenehmigung arbeiten.

Kita-Neubau in Obermeiderich bietet modernes Konzept und mehr Platz

Entstehen soll auf dem Gelände – unweit des Bürgerhauses Hagenshof und der gleichnamigen Siedlung – eine Einrichtung, in der ebenfalls sieben Gruppen betreut werden können. Aktuell sind eine U3-Gruppe, vier Ü3-Gruppen und zwei Gruppen für Kinder von zwei bis sechs Jahren vorgesehen. Das bisherige Kita-Gebäude wird durch einen Modulneubau ersetzt. Dabei „soll auch das Raumprogramm den Vorgaben des Landesjugendamtes angepasst und die technische Infrastruktur auf den aktuellen Stand gebracht werden“, heißt es in der Beschlussvorlage aus dem Rathaus. Zusätzlich werde die künftige Immobilie „dringend benötigte Räume für die Arbeit des Familienzentrums“ schaffen.

Die siebengruppige Kindertagesstätte wird als zweigeschossiges Gebäude ohne Keller geplant, das barrierefrei zugänglich sein soll. Die Nutzfläche für die Kinder und die Erzieher beträgt demnach fast 1300 Quadratmeter. Hinzu kommt eine Außenspielfläche von circa 1740 Quadratmetern.

Auf dem Gelände an der Wiesbadener Straße 61 ist neben dem Abriss und Neubau auch eine große Außenspielfläche vorgesehen.
Auf dem Gelände an der Wiesbadener Straße 61 ist neben dem Abriss und Neubau auch eine große Außenspielfläche vorgesehen. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Während die ursprünglich vorgesehene Sanierung längst als zu kostspielig verworfen wurde, unterstreichen Stadt und Gebag jetzt, dass der inzwischen präferierte Modulneubau diverse Vorteile biete: So sei der Neubau einerseits wirtschaftlich und lasse sich andererseits schnell fertigstellen. „Die Modulgebäude werden in industrieller Fertigung hergestellt“, erläutern die Unterlagen, was dank paralleler Abläufe kurze Bauzeiten bedeute und Bauarbeiten, die weniger auf gutes Wetter angewiesen seien. Dadurch sei das Gebäude früher als städtischer Kindergarten nutzbar als bei einer regulären Bauweise.

Dennoch bleibe eine hohe Qualität gewährleistet, da die Gebag hochwertige Rohstoffe einzusetzen verspricht, die standardisierten Abläufe erprobt seien und das Bauvorhaben sowohl regelmäßig fremd- als auch eigenüberwacht werde. Außerdem sei der Modulbau eine anerkannt nachhaltige Bauweise.

Duisburger Baugesellschaft Gebag will das Familienzentrum im Frühjahr 2026 eröffnen

Nach dem Ratsbeschluss hat die Gebag bereits mit den Planungen begonnen. Der Bauantrag für die moderne städtische Kita mit Familienzentrum in Obermeiderich wird voraussichtlich im Frühjahr 2024 gestellt. Die Einrichtung samt Außenanlage wäre dann, damit rechnen zumindest derzeit die Stadttochter und die Stadt Duisburg, im Frühjahr 2026 fertig.

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Für eine Schätzung der möglichen Gesamtkosten für den Kita-Neubau ist es allerdings noch zu früh, wie eine Gebag-Sprecherin auf Nachfrage mitteilt. Diese werden sich erst in einer späteren Planungsphase konkretisieren. „Sobald der Baubeschluss gefasst wird“, so die Sprecherin, „können wir eine genauere Aussage treffen.“

Bis die neue Kita voraussichtlich in gut zwei Jahren eröffnet, betreuen die Mitarbeiter die sieben Gruppen weiterhin provisorisch im nahe gelegenen Schulgebäude.

>> Träger mieten neue Kita-Gebäude

  • Die Gebag baut als städtische Baugesellschaft neue Kitas in Duisburg und vermietet sie dann an die Stadt oder an andere Träger.
  • Aus steuerlichen und organisatorischen Gründen gehören die Kita-Immobilien nicht zum Bestand der Gebag, sondern sind in ein sogenanntes „Sondervermögen Kinder- und Jugendbereich Duisburg“ (SVK) eingebracht. Vorsitzender der Geschäftsführung ist Stadtdirektor Martin Murrack, verantwortet wird das SVK bei der Gebag von Prokuristin Sandra Altmann.