Duisburg. In Obermeiderich rückte am Wochenende die Nachbarschaft zusammen: Gefeiert wurden 40 Jahre Bürgerhaus Hagenshof und der Stadtteil selbst.
Ausgerechnet zum ersten Stadtteilfest nach drei Jahren in der Meidericher Hochhaussiedlung Hagenshof regnete es am Samstag Bindfäden. Aber die Organisatorin vom Verein Pro Hagenshof, Andrea Scharf-Drüke schafft es, der Großwetterlage eine positive Seite abzugewinnen. „Da sieht man doch erst richtig, wie wertvoll das großzügige Bürgerhaus hier für die Leute ist“, sagt sie, „wir haben genug Platz auf zwei Ebenen, um die Stände zum großen Teil nach drinnen zu verlegen, alles kein Problem.“ So werden die Feier zum 40. Bestehen des Hauses und das Stadtteilfest auch räumlich ein großes Ganzes.
Draußen bleiben müssen nur die Fahrzeuge von Polizei und Feuerwehr. Die Feuerwehrleute können dabei ein wachsames Auge auf die fleißigen Stockbrotbäcker werfen, die unter einem schützenden Dachvorsprung eifrig vor sich hin kokeln. Obwohl, nötig scheint das nicht zu sein, die Ehrenamtlichen der freien Gemeinde haben den Backbetrieb fest im Griff und ein bisschen Kohle am fertigen Brot gibt den Erzeugnissen der Freiluftbackstube erst die richtige Würze.
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Stadtteilfest im Hagenshof mit vielen Angeboten
In der ersten Etage ist die Besatzung des Spielmobils „Schnelle Schnecke“ im Einsatz. Natascha Hassan löst mit großer Vorsicht eine Eule aus Klebeperlen von der Grundplatte. „Die pappen aneinander, wenn man sie feucht macht“, sagt sie lachend, „wir arbeiten ja normalerweise im Freien, da gehört ein heißes Eisen für Bügelperlen nicht zur Ausrüstung.“ Der sechsjährige Hamsa nimmt stolz seine Eule entgegen und macht sich sofort daran, eine Gitarre zusammenzulegen. Sein großer Bruder hat auch so eine gemacht, es wäre ja gelacht, wenn Hamsa das nicht auch schaffen würde, schließlich ist er schon ein stolzes Schulkind.
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Im Erdgeschoß kündigt der ehrenamtliche DJ „Chief“ gerade den Auftritt der Tanzgruppe „Crazy Kids“ an. Die drei kleinen Tanzmäuse im Pipi Langstrumpf-Kostüm werden von der Mittleren Garde der Echten Freunde der KAB St. Barbara auf die Bühne begleitet. Im Hintergrund des Saals steht die komplette Tanzgarde des Königreichs Duissern und widmet dem niedlichen Tanz der Vorschulkinder volle Aufmerksamkeit und ermunterndes Klatschen.
Frank Börner: „Nachbarschaftliches Leben muss organisiert werden“
Dieses Zeichen für ein gutes Miteinander fällt nicht nur dem Landtagsabgeordneten Frank Börner und dem Bezirksbürgermeister Peter Hoppe angenehm auf. „Hier zeigt sich, wie wichtig es ist, nicht nur Häuser aus Stein zu bauen, sondern darin auch nachbarschaftliches Leben zu organisieren“ sagt Börner. Darum bemüht sich der Verein Pro Hagenshof als Träger der freien Jugendhilfe seit seiner Gründung im Jahr 2008. Andrea Scharf-Drüke bringt für so ein Stadtteilfest regelmäßig 30 bis 40 Ehrenamtliche Helfer und Helferinnen aus dem Stadtteil zusammen.