Duisburg-Walsum. Die Rheinaue ist ein wichtiges Naturschutzgebiet. Duisburgs Artenschützer ärgert sich über Besucher, die das ignorieren. Was die Stadt nun plant.

Menschen für geschützte Gebiete zu sensibilisieren – das ist ein Anliegen von Dr. Randolph Kricke. Der Artenschutzbeauftragte der Stadt Duisburg hat dabei auch die Walsumer Rheinaue im Blick. „Dieses Naturschutzgebiet hat einen hohen Stellenwert. Es ist ein wichtiger Knotenpunkt in einem Netzwerk von Schutzgebieten“, sagt der Biologe.

Denn hier treffen gleich mehrere Themen aufeinander. So ist die Walsumer Rheinaue ein Vogelschutzgebiet, denn sie liegt auf einer der wichtigsten Vogelzugstrecken Mitteleuropas. Gleichzeitig schützt die internationale FFH-Richtlinie Flora und Fauna, in diesem Fall den Auwald mit Feuchtwiesen und zum Beispiel den Kammermolch. Daher ist die Rheinaue in das europaweite „Natura 2000“-System eingebettet. Sie gehört also zu einem umfassenden Netzwerk von Schutzgebieten.

Walsumer Rheinaue: Besucher dürfen Wege nicht verlassen

„Die Rheinaue ist ein hochwertiges Schutzgebiet und kein Halli-Galli-Gebiet. Natürlich ist Naherholung wichtig. Aber warum schaffen es die Leute nicht, sich richtig zu verhalten?“, sagt Kricke. Richtig verhalten bedeutet: Die ausgewiesenen Wege dürfen nicht verlassen werden. Campen, Grillen und überhaupt offenes Feuer sind verboten, Angeln nur im Bereich des Hafenbeckens erlaubt.

Dr. Randolph Kricke ist der Artenschutzbeauftragte der Stadt Duisburg.
Dr. Randolph Kricke ist der Artenschutzbeauftragte der Stadt Duisburg. © Kricke

„Die Hinweisschilder bringen nichts“, weiß der Biologe. Deshalb sind seit fast drei Jahren Ranger in der Rheinaue unterwegs. Sie sprechen Besucher an, versuchen, Regelübetreter durch Erklärungen zu überzeugen. „Die Ranger können sich die Personalien zeigen lassen und Knöllchen schreiben. Ein Verwarngeld kostet 55 Euro, ein Bußgeld etwa 125 Euro. Je nach Schwere der Übertretung kann es auch deutlich teurer werden.“

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Um die Rheinaue besser zu schützen, will die Stadt neue Zäune aufstellen. „Wir hoffen, damit im Frühsommer beginnen zu können“, sagt Kricke. Er weiß aber auch: „Ein Zaun kann nur so gut sein, wie er kontrolliert wird.“ Deshalb bleiben die Ranger weiter im Einsatz. Die Menschen, die aus Unwissenheit querbeet laufen, werden die Zäune sicher von ihrem Vorhaben abhalten. Viele andere nicht: „Die Ranger kennen ihre Pappenheimer, die die Regeln bewusst übertreten“, so Kricke, „bei manchen Leuten herrscht leider völlige Ignoranz.“