Duisburg-Obermeiderich. Eltern halten die Koopmannstraße für zu gefährlich. Übergangslösungen waren wirkungslos. Jetzt hat die Stadt nachgebessert. Das freut nicht alle.
Die vielbefahrene Koopmannstraße in Obermeiderich liegt auf dem Schulweg zahlreicher Grundschülerinnen und -schüler. Sie überqueren die Straße nur sehr ungern, wenn sie zur nahe gelegenen Grundschule Zoppenbrückstraße wollen. Gerade die Kreuzung zur Emmericher Straße und Am Welschenhof halten ihre Eltern sowie Anwohner für besonders gefährlich. Deshalb fordern sie von der Stadt Duisburg schon lange eine Tempo-30-Regelung.
Darauf warten sie zwar noch immer, aber die Verkehrsfachleute im Rathaus hatten sich eine schnelle Übergangslösung überlegt, um die Kreuzung für Kinder und Senioren weniger gefährlich zu machen. Das war bisher vergeblich. Deshalb hat die Stadt jetzt nachgebessert.
Kreuzung in Obermeiderich: Erfolglose Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit
Wirkungslos verpufft waren der im Januar aufgestellte Warnhinweis „Achtung Kinder“, den die wenigsten Autofahrer beachteten. Sie missachteten auch das neu eingerichtete Halteverbot für die Emmericher Straße, der verlängerten Koopmannstraße, einige Meter hinter der Einmündung zur Wohnsiedlung Am Welschenhof.
„Hier parken täglich Kleinlaster, obwohl es verboten ist“, fasste der Lokalpolitiker und Anwohner Heinz Wiesner (SPD) bereits vor Wochen zusammen, warum sich trotz der Maßnahmen die Situation für die Schüler noch nicht gebessert hatte.
Wegen der Falschparker konnten die Kinder demnach die fahrenden Autos erst sehr spät sehen. Denn die Fahrer, so die Beobachtungen der Schüler, Eltern und Anwohner, halten sich nicht an die vorgeschriebene Geschwindigkeit. Dadurch mussten die Kinder aus der Siedlung oft lange warten, bis sie die starkbefahrene Kreuzung überqueren konnten.
Zusätzlich hatten Senioren mit Rollatoren ihre Schwierigkeiten, über die Straße zu kommen, um etwa im nächstgelegenen Supermarkt oder beim Bäcker einzukaufen.
Stadt Duisburg hat für Schulkinder nachgebessert
Doch die Stadt Duisburg hat jetzt nachgebessert und damit im Wohnquartier Freude und Erleichterung ausgelöst. Dabei haben Verkehrsexperten nur eine Kleinigkeit verändert: Sie haben das Halteverbotsschild wenige Meter versetzt, auf den Laternenmast direkt an der Kreuzung. Dort gilt zwar ohnehin schon immer ein Halteverbot, das die Straßenverkehrsordnung auch ohne Schild vorschreibt. Nur hat sich bisher kaum jemand daran gehalten. Das ist jetzt anders.
Inzwischen bleibe die Kreuzung frei und werde nicht länger zugeparkt, berichtet Heinz Wiesner erfreut: „Das ist eine unheimliche Verbesserung! Die Kinder haben jetzt Einblick in die Straße und kommen gut rüber.“ Einen Nutzen haben ihm zufolge außerdem die Autofahrer, die in der Straße Am Welschenhof wohnen; sie kommen neuerdings viel besser aus der Siedlung, weil auch sie die Umgebung nun besser einsehen können.
Verkehrsexperten arbeiten weiter an einer besseren Lösung
Bei einem Ortstermin mit Anwohnern, städtischen Mitarbeitern und Meidericher Lokalpolitikern im Januar waren sich alle Beteiligten einig, dass der Schulweg sicherer werden soll. Dass die Grundschüler sicher über die Straße kommen müssen, ohne dass Eltern oder ältere Geschwister sie begleiten.
Die Stadtverwaltung arbeitet noch an einem Lösungsvorschlag. Dieser liegt noch nicht vor. „Aktuell prüfen wir, welche konkreten Maßnahmen auf der Kreuzung umgesetzt werden könnten, um die Verkehrssituation zu verbessern“, sagt ein Stadtsprecher auf Nachfrage. Geprüft wird auch die von Eltern schon lange geforderte Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30.
>> Halteverbotsschild mit Müllsack verhüllt
● Nicht alle Anwohner erfreut das seit Januar geltende Halteverbot. Tatsächlich wurde das Schild am Laternenmast bereits zeitweilig mit einem Müllsack verhüllt.
● Eine Tempo-30-Regelung wird zwar derzeit im Rathaus geprüft, doch die Polizei Duisburg hatte sie bereits nach einem früheren Ortstermin 2022 abgelehnt. Sie sah die rechtlichen Voraussetzungen dafür nicht gegeben.