Duisburg. Der Logistik-Riese Maersk ist auf Expansionskurs. In Duisburg entsteht gerade ein hochmodernes Logistikzentrum. Was Maersk der Stadt verspricht.
Dieser Spatenstich hätte fast zum Richtfest gereicht. Die ersten Elemente des neuen Logistikzentrums auf Logport VI stehen schon, die geplante Größe des sogenannten Warehouses ist deutlich erkennbar. Es ist ein Projekt der Superlative, das die Reederei Maersk, neben MSC eine der größten der Welt, auf die Beine stellt. Im Juli 2023 soll es an den Start gehen. Für viele Duisburgerinnen und Duisburger könnte die Neuansiedlung eine Chance sein: Maersk schafft 350 neue Jobs in Walsum. „Wir suchen Mitarbeiter im gewerblichen und kaufmännischen Bereich“, sagt Projektmanager Marcus Reibetanz.
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43.000 Quadratmeter groß wird die Halle sein – 84 Überladebrücken, direkter Rhein-Anschluss inklusive und das trimodale Terminal gleich nebenan. „Von Duisburg aus werden wir unseren Kunden effiziente End-to-End-Lösungen anbieten – die komplette Lieferkette von der Fabrik bis zum Sofa oder in den Laden“, erklärt Maersk-Sprecher Rainer Horn. 32.000 Container pro Jahr sollen vom Duisburger Norden aus auf die Reise gehen.
Maersk setzt auf Nachhaltigkeit: Nur zehn Prozent der Ladung wird mit Lkw transportiert
Das Ganze soll möglichst nachhaltig vonstatten gehen. Maersk hat sich auf die Fahnen geschrieben, bis 2030 zu 90 Prozent klimaneutral zu arbeiten. „Das Logistikzentrum in Duisburg hilft uns dabei, dieses Ziel zu erreichen“, so Nordeuropa-Direktor Jens-Ole Krenzien. Denn: Das Logistikzentrum soll eine Photovoltaik-Anlage aufs Dach und eine besonders gute Dämmung verpasst bekommen und wird mittels Wärmepumpen geheizt. Auch die inzwischen obligatorischen begrünten Dächer und Brutkasten für Fledermäuse und Vögel soll es geben. Dazu wird eine Baumallee gepflanzt.
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Aber auch in Sachen Verkehr setzt Maerks auf klimaschonende Konzepte: 90 Prozent wird über Binnenschiffe und die Bahn abgewickelt, nur zehn Prozent der Ladung geht nach Angaben des Unternehmens per Lkw über die Straße. Die Anwohner sollen davon überhaupt nichts mitbekommen, verspricht Oberbürgermeister Sören Link. Dafür soll die neue Süd-West-Tangente sorgen, die Stadt, Hafen und Maersk gemeinsam bauen.
Anwohner sollen vom Lkw-Verkehr nichts mitbekommen
„Die erste Spange wird im ersten Quartal 2023 fertig sein. Wenn wir den Betrieb hier starten, dann richten wir wir die Anzahl der Lkw auf diese Umgehungsstraße aus. Erst wenn die zweite Spange 2024 gebaut ist, gehen wir in den Vollbetrieb“, bestätigt Marcus Reibetanz.
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Der Oberbürgermeister Link zeigt sich beim Spatenstich am Freitag begeistert von den Visionen des Großlogistikers. „Maersk setzt auf nachhaltige und profitable Investitionen. Das ist enkeltauglich und nur so geht’s“, lobt Sören Link. Ihm wiederum dürften diese Worte von Nordeuropa-Direktor Jens-Ole Krenzien heruntergegangen sein wie Öl: „Duisburg ist die wichtigste Logistikdrehscheibe Europas. Wir sind glücklich, hier zu sein. Das Projekt ist von herausragender Bedeutung von Maersk.“
>>Neue Jobs für Duisburg
- Mearsk benötigt am Standort Walsum bei Vollbetrieb 300 gewerbliche und 50 kaufmännische Mitarbeiter – von Lageristen über Teamleiter und Disponenten bis hin zu Hochschulabsolventen.
- Interessenten können sich an das Arbeitsamt wenden, das für Maersk ein eigenes Jobportal eingerichtet hat. Ab Januar wird Maersk Stellenanzeigen schalten.
- Das Unternehmen ist in 130 Ländern aktiv, betreibt weltweit 450 Logistikzentren und beschäftigt rund 100.000 Mitarbeiter.