Duisburg-Walsum. Der Bebauungsplan für den Walsumer Abschnitt der Querspange soll bald ausliegen. Die Unterlagen sehen den Abriss mehrerer Häuser vor.

Der Rat hat abgestimmt: Der seit wenigen Wochen vorliegende Bebauungsplanentwurf für die Querspange Walsum/Hamborn wird bald öffentlich ausgelegt. Er betrifft den zweiten Bauabschnitt, vom Knotenpunkt Weseler Straße / Willy-Brandt-Ring bis zum Logport-Gelände.

Wie erwartet, fiel die Entscheidung der Ratsmitglieder in der Sitzung am 19. September einstimmig aus. In der Bezirksvertretung Walsum hatte zuvor Stadtplaner Patrick Huhn den Lokalpolitikern einen umfassenden Überblick über alle beabsichtigen Maßnahmen gegeben.

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Fahrn: Enge Zusammenarbeit mit Thyssenkrupp beim Straßenbau

Den Bewohnern der abzureißenden Häuser in Duisburg-Fahrn wird Ersatzwohnraum angeboten. Einige Häuser stehen bereits seit längerer Zeit leer.
Den Bewohnern der abzureißenden Häuser in Duisburg-Fahrn wird Ersatzwohnraum angeboten. Einige Häuser stehen bereits seit längerer Zeit leer. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Der Bebauungsplan enthält neben der Straße selbst auch die dazugehörenden Anlagen wie Radwege, Stellplätze, Lärmschutzwände oder Grünflächen. Aus den Unterlagen geht auch hervor, dass in Fahrn mehrere Wohnhäuser abgerissen werden sollen.

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Ein großer Teil der Querspange führt über Werksgelände von Thyssenkrupp (TKS). Schon der erste Bauabschnitt erstreckte sich über die Fläche der ehemaligen Schachtanlage Friedrich-Thyssen 2/5, die dem Stahlkonzern noch immer gehört und wo in naher Zukunft der Friedrich-Park entwickelt werden soll.

Auch beim zweiten Bauabschnitt müssen die Stadt und die Duisburger Infrastrukturgesellschaft (DIG) als ausführendes Bauunternehmen eng mit Thyssenkrupp zusammenarbeiten. Zum Beispiel werden für die Querspange mehrere Zufahrten auf das Werksgelände überbaut.

Querspange Walsum: Wohnhäuser sollen für Grünflächen weichen

Nicht weit entfernt liegen die abzureißenden Wohnhäuser, an deren Stelle grüne Ausgleichsflächen entstehen sollen. Betroffen sind zum einen acht Mehrfamilienhäuser an der Hafenstraße, die laut Patrick Huhn von jeweils sechs Parteien bewohnt werden.

Die Häuser wurden offenbar früher einmal von Thyssenkrupp an Mitarbeiter vermietet; und das Unternehmen sorgt jetzt auch für den Rückbau. „Mit den Bewohnern stehen wir schon länger im Austausch und hoffen, bald eine Lösung zu finden“, sagt eine Sprecherin von Thyssenkrupp auf Nachfrage. Den Betroffenen wolle man Ersatzwohnraum anbieten.

Auch an der Ackerstraße, Ecke Büsackerstraße sollen zwölf Gebäude zurückgebaut werden. Hier stünde die Mehrheit der Häuser jedoch ohnehin schon länger leer, erläutert Huhn.

Duisburger Stadtplaner hofft auf Baubeginn Mitte 2023

Zahlreiche Anmerkungen von Behörden, Unternehmen und weiteren Institutionen wurden bereits in den Bebauungsplan eingearbeitet. Die Offenlage sei jetzt „der Point of no return“, so Huhn – „jede weitere Änderung würde noch einmal sechs Monate dauern und den Bau der Straße so erheblich verzögern.“ Während der sechswöchigen Auslegungsfrist hat erneut jeder die Möglichkeit, Stellungnahmen zum Bauvorhaben abzugeben.

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Zuvor sollte es, so eine Anregung der Bezirksvertretung, auch noch eine Informationsveranstaltung geben – die Politiker würden in Walsum häufig auf die Pläne angesprochen. Patrick Huhn begegnet dem Vorschlag mit Zustimmung; auch die Stadt wolle Ängste vor Ort möglichst abbauen. Eigentümer und Bewohner von Häusern, die vom Bau der Lärmschutzwände betroffen sind, sollen zudem noch schriftlich informiert werden.

Auch der Verkehr war in der Bezirksvertretung noch einmal Thema: Ist die Straße fertig, sollen Lkw durch begleitende Maßnahmen, etwa durch entsprechende Beschilderung, an der Römerstraße vorbeigeführt werden. Dass auch die übrigen Verkehrsteilnehmer die Querspange statt der Römerstraße nutzen, sei zumindest erwünscht, so Patrick Huhn.

>>QUERSPANGE WALSUM: AUSLEGUNG NOCH IN DIESEM JAHR?

Die Stadt Duisburg will den Bebauungsplanentwurf für den zweiten Abschnitt der Querspange Walsum/Hamborn noch in diesem Jahr auslegen. Patrick Huhn wie auch die Duisburger Infrastrukturgesellschaft hoffen, dass die Unterlagen bis zum kommenden Sommer rechtskräftig sind und der zweite Bauabschnitt beginnen kann.

Bereits jetzt ist der Bebauungsplanentwurf online im Ratsinformationssystem der Stadt Duisburg unter www.sessionnet.krz.de/duisburg abrufbar. Die Unterlagen sind unter der Drucksache 22-0694 zusammengefasst und unter Eingabe dieser Nummer im Portal zu finden.