Duisburg-Meiderich. Der Verein Livingroom betreibt neuerdings ein kostenloses Eltern-Kind-Café in Duisburg-Meiderich. Welche offenen Angebote es dort aktuell gibt.
Die hölzerne Theke ist das Herzstück des neuen Eltern-Kind-Cafés. Doch die Babys finden natürlich die Spielecke viel interessanter. Dort sitzen sie bei der offiziellen Eröffnung mit ihren Müttern und lernen Gleichaltrige kennen. Der Verein Livingroom hat mit dem Café nahe des Meidericher Bahnhofs „ein niederschwelliges Angebot für Eltern geschaffen“, mit dem sie dem Alltagsstress entkommen können, freut sich die Leiterin Linda Burghoff und sieht darin ein wichtiges Mosaikstück der „bedarfsorientierten und stadtteilbezogenen“ Vereinsarbeit.
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An zunächst drei Tagen pro Woche öffnet Linda Burghoff das kostenlose Eltern-Kind-Café für Erwachsene und ihre Kinder bis zu drei Jahren im Innenhof der Von-der-Mark-Straße 29. Eine gemütliche Couch, Tische und Stühle laden zum Verweilen in den Mehrzweckraum im Erdgeschoss ein. Die Besucherinnen und Besucher dürfen sich auf verschiedene Sorten selbst gebackener Kuchen freuen, etwa auf Zwetschgenstreusel oder Apfelkuchen, und auf frischgebrühten Kaffee.
Offene Angebote im neuen Eltern-Kind-Café auch für Alleinerziehende
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An jedem Montag findet um 11 Uhr der Alleinerziehenden-Treff statt, bei dem Mütter wie Väter mit ihren Babys vorbeikommen können. Damit will Livingroom e.V. gezielt Alleinerziehende unterstützen, so Burghoff, weil gerade diese Eltern einen Entlastungs- und Beratungsbedarf haben. Dagegen ist dienstags ab 10 Uhr immer ein offener Treff, bei denen sich alle interessierten Eltern austauschen können.
Für die offene Spielgruppe am Donnerstagmorgen (10 Uhr) sind in dem Café etwa Bewegungsangebote geplant. „Wir singen aber auch ganz viel mit den Kindern“, sagt Burghoff und will jungen Mamas und Papas zudem viele Ideen vermitteln, wie sie auch zu Hause mit ihren Babys spielen können.
Eine Probephase sei von Familien aus Meiderich und dem übrigen Bezirk schon sehr gut angenommen worden. Nicht zuletzt die geleistete Beziehungsarbeit und Coaching-Angebote. Künftig sollen diese Angebote für Familien ausgebaut werden, wie der Vereinsvorsitzende Steffen Brieden betont. Angedacht sind beispielsweise Vorträge und Seminare, gemeinsames Kochen bis zu „Elternmutmach“-Veranstaltungen. Bei Bedarf kann zudem jederzeit der Ukrainer-Treff wiederbelebt werden, bei dem sich zuletzt junge Mütter mit ihren Kindern in Meiderich getroffen haben. Eine russischsprachige Mitarbeiterin half ihnen etwa bei Behördenschreiben oder dabei, Arzttermine zu vereinbaren.
„Unser Ziel ist ein Zentrum für Kinder, Jugendliche und Familien“, so Brieden, weshalb das Eltern-Kind-Café auf dem Weg dorthin ein „großes Puzzlestück“ sei. Gegründet hatte sich der Verein „Livingroom – Help Youth Grow“ vor zehn Jahren nach eigenen Angaben zunächst, „um der wachsenden finanziellen und sozialen Armut bei Kindern und Jugendlichen“ zu begegnen, und hat sich im Bezirk vor allem durch offene Kinder- und Jugendarbeit und Bildungsangebote etabliert. Dies läuft parallel zum neuen Café weiter. Zumal die Hausaufgabenunterstützung seit der Corona-Zeit sehr stark nachgefragt sei, wie Mitarbeiter Amadeus Sommer betont.
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Nun hoffen alle Beteiligten, dass sich das Café ebenfalls etabliert und eine feste Größe im Bezirk wird. Zumal das Angebot kostenlos ist und für Kaffee und Kuchen nur eine Spardose für freiwillige Spenden auf der Theke steht. Durch die zentrale Lage verspricht sich Livingroom auch Zuspruch von außerhalb Meiderichs. „Wir sind aber keine Tagespflege“, betont Linda Burghoff. Eltern müssen also mit ihren Kindern ins Café kommen und können sie nicht abgeben, um etwa im Bezirksamt etwas zu erledigen oder auf der Basarstraße einzukaufen. Dennoch hätten schon während der Testphase Mütter und Väter zurückgespiegelt, dass das neue Angebot an der Von-der-Mark-Straße äußerst erwünscht sei, weil es eine Angebotslücke schließt.
>> SPENDE DER VINCI-STIFTUNG ERMÖGLICHTE DAS PROJEKT
● Der Verein Livingroom hat seinen Mehrzweckraum vor allem in Eigenleistung zum Eltern-Kind-Café ausgebaut. Finanziell unterstützt hat ihn jedoch die Vinci-Stiftung mit 15.000 Euro. „Ich bin sehr glücklich, dass wir hier dieses Ergebnis sehen“, lobte Stiftungsgeschäftsführerin Nathalie Vogt bei der Eröffnung am Mittwoch.
● Weitere Informationen zum Verein und seinen Angeboten gibt es auf www.livingroom-duisburg.de.