Duisburg. Tagelang fließt in Duisburger LEG-Wohnungen kein warmes Wasser. Mieter ärgern sich vor allem über die Kommunikation mit dem Unternehmen.

Erneut ist in Häusern der Immobilienfirma LEG die Heizung ausgefallen. Betroffen sind dieses Mal vier Gebäude an der Emmericher Straße in Obermeiderich. Frieren muss zurzeit zwar kaum jemand, doch durch den Ausfall fließt auch kein warmes Wasser mehr – beim Spülen oder Duschen ein echtes Ärgernis. Laut Mietern sind einige Wohnungen bereits seit zehn Tagen betroffen.

„Wir machen uns auf dem Herd das Wasser warm“, berichtet Jörn Müther, der mit Frau und Kind in einem der Häuser lebt. Begonnen habe es am Dienstag, 31. Mai. Am Freitag, also am vierten Tag der Störung, habe die Heizung in einem Teil der Häuser wieder funktioniert. An seiner Adresse jedoch sei das Wasser weiter kalt geblieben.

Immer wieder Heizungsausfälle in Duisburger LEG-Häusern

Der telefonische Mieterservice der LEG habe ihm keine Auskunft gegeben, ärgert sich Müther: „Es kam irgendwann nur eine SMS: ‘Wir haben festgestellt, dass es Probleme mit ihrer Heizung gibt. Es kann sein, dass es zu Ausfällen kommt.’“ Zu dem Zeitpunkt habe die Störung aber schon lange vorgelegen. „Vielen Dank für die Information“, sagt Müther sarkastisch.

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Es sei nicht der erste Heizungsausfall in den Häusern. „Das passiert mindestens einmal im Jahr, wurde aber meistens innerhalb von 24 Stunden behoben.“ Auch in anderen LEG-Objekten in Duisburg gibt es immer wieder derartige Probleme. Alleine in diesem Jahr haben sich bereits Mieter aus Wanheimerort und Neudorf an diese Redaktion gewandt – jeweils zu einer Zeit, in der die Temperaturen noch deutlich niedriger waren.

Auf Nachfrage gibt sich das Unternehmen selbstkritisch: „Dass eine Wohnung warm und das Wasser heiß ist, muss gegeben sein – da gibt es kein Pardon“, teilt Sprecher Nils Roschin mit. Leider seien „manchmal Bauteile defekt oder es bilden sich Luftblasen, so dass die Heizleistung eingeschränkt ist“, sagt er zu den wiederholt auftretenden Störungen.

LEG: Fehler an Ersatzheizung erst durch Anfrage der Redaktion bemerkt

Im Fall der Emmericher Straße habe man umgehend eine Ersatzheizung aufgestellt, ein sogenanntes „Hotmobil“. „Durch ein Hotmobil ist die Beheizung und Warmwasserversorgung bis zur abschließenden Reparatur sichergestellt – die Mieter merken normalerweise nichts von dem Ausfall.“

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Jedoch sei dieses Mal ein Absperrhahn undicht gewesen, was man beim Aufstellen des Geräts übersehen habe – „ein Fehler, für den wir uns entschuldigen“, so Roschin. Die Heizleistung sei dadurch weiter eingeschränkt gewesen, doch erst durch die Anfrage dieser Redaktion sei man darauf aufmerksam geworden: „Das soll nicht sein und da arbeiten wir an der Verbesserung unseres internen Informationsflusses.“

Für Freitag kündigte die LEG den Austausch des Ventils an. Am Mittag war bei Jörn Müther das Wasser zwar noch immer kalt. „Aber es wird gearbeitet“, konnte er bestätigen. Dass die LEG erst durch die Redaktionsanfrage auf das Problem aufmerksam geworden sein will, erschließt sich ihm nicht: „Wir hatten da seit Tagen immer wieder angerufen.“

KRITIK VOM MIETERSCHUTZBUND AN GESCHÄFTSPRAXIS DER LEG

An der Emmericher Straße will die LEG die 18 Jahre alte Heizung komplett ersetzen, nachdem diese bereits im Oktober 2021 ausgefallen war. Das sei aber die bislang einzige Störung dort gewesen, widerspricht Nils Roschin dem Mieter, der von „jährlichen Ausfällen“ berichtet. Die neue Anlage sei bereits bestellt, laut LEG soll sie schon in der kommenden Woche geliefert und dann verbaut werden.

Nach Heizungsausfällen in Wanheimerort hatte im Februar der Mieterschutzbund das Düsseldorfer Unternehmen scharf kritisiert. An den betroffenen Häusern hatte die LEG die Heizung an einen Subunternehmer veräußert, der sie wiederum gegen Geld vermietete und nach Auffassung der Mietrechtsexperten nicht nachhaltig instand halte. „Durch das Vermieten der Heizanlage generiert die LEG eine neue Einnahmequelle“, bemängelte Peter Heß eine Geschäftspraxis zu Lasten der Mieter.