Duisburg-Meiderich. Der Biologischen Station gelingt der Erstnachweis für eine weitere Heuschreckenart im Landschaftspark Duisburg-Nord. Warum das Biologen freut.

Die Biologische Station hat eine neue Heuschreckenart entdeckt, die im Landschaftspark Duisburg-Nord lebt. Die Große Goldschrecke entdeckten die Biologen durch Zufall am 29. Juli 2020 in einer feuchten Uferböschung an der Alten Emscher. Das Erscheinen dieser gelb-grünen Heuschrecke ist dabei grundsätzlich nicht überraschend, da sich die Art aktuell ausbreitet und in den vergangenen Jahren an vielen neuen Fundorten im Ruhrgebiet nachgewiesen werden konnte.

„Für den Landschaftspark ist der Fund der Großen Goldschrecke dennoch erfreulich“, sagt Tobias Rautenberg von der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet (BSWR). „Es handelt sich um die 19. Heuschreckenart, die wir hier nachweisen konnten. So eine Artenvielfalt ist im urbanen Raum schon sehr beachtlich.“

Einige Heuschreckenarten im Landschaftspark Duisburg-Nord sind stark gefährdet

Zwischen 2012 und 2019 fanden die Fachleute bereits 18 Heuschreckenarten im Landschaftspark, einige davon stark gefährdet, darunter die Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens) oder die Blauflügelige Sandschrecke (Sphingonotus caerulans).

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„Der Fund unterstreicht die ökologische Bedeutung des Standorts für Duisburg und das Ruhrgebiet,“ sagt Uwe Kluge, Geschäftsführer der Duisburg Kontor Hallenmanagement GmbH, zu der auch der Landschaftspark Duisburg-Nord gehört. „Er macht uns aber auch unsere Verantwortung bewusst, diese Artenvielfalt zu schützen und zu bewahren.“

Vom Industriestandort zum artenreichen Lebensraum

In einem Zeitraum von 27 Jahren hat sich der Landschaftspark von einem Industriestandort zu einem artenreichen Lebensraum entwickelt. Vögel, Schmetterlinge, Kröten, Kaninchen, Libellen, Heuschrecken, Füchse, Frösche, Fledermäuse, Fische, Eidechsen haben hier ebenso ein Zuhause gefunden, wie das Echte Tausendgüldenkraut, der Gelbe Mauerpfeffer oder die Golddistel.

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Die BSWR unterhält eine Dependance im Landschaftspark, in der ehemaligen Probeentnahme des stillgelegten Hüttenwerks und kartiert die Flora und Fauna, unterstützt bei der Planung und Umsetzung der Parkpflege und sichert das Gleichgewicht zwischen Lebensraum und Kulturlandschaft.