Duisburg. Nach mehrfachem Aufschub versichert die DIG den zeitnahen Beginn beim Bau der Querspange Hamborn/Walsum. So sieht aktuell der Zeitplan aus.

Sören Link ist sich sicher, dass die Querspange Hamborn/Walsum Ende 2024 fertig wird – planmäßig, aller bisherigen Verzögerung zum Trotz. Schon 2020 hatten Politiker erstmals die Spaten in die Hand genommen, um den Baustart für die Verkehrsanbindung von Logport VI zu markieren, damals an der Prinz-Eugen-Straße. Doch den mussten die Verantwortlichen danach wiederholt aufschieben. Am anderen Ende des ersten Bauabschnitts, wo die Weseler Straße in den Willy-Brandt-Ring mündet, wurde nun – 367 Tage später – ein zweiter Spatenstich vollzogen.

Oberbürgermeister Link (SPD) war selbst vor Ort, um zu signalisieren, dass es nun wirklich losgehe. Und das werde man bald auch sehen können. „Wir haben ja nicht ein Jahr geschlafen“, betont Thomas Schlipköther, Geschäftsführer der zuständigen Duisburger Infrastruktur Gesellschaft (DIG). Er versichert: „Noch in diesem Monat wird mit dem Bau begonnen.“

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Querspange Hamborn/Walsum: Baustelle wurde bereits eingerichtet

Mitgeschäftsführer Matthias Palapys weist darauf hin, die DIG habe in den vergangenen Monaten viele vorbereitenden Maßnahmen umgesetzt, die weder spektakulär noch unbedingt sichtbar gewesen seien. Man habe weitergeplant und im wahren Sinn des Wortes den Boden bereitet, der die Straße tragen soll. Abstimmungsgespräche mit der Stadt und der Firma Thyssenkrupp als Eigentümerin des Geländes hätten mehr Zeit erfordert als ursprünglich erwartet, ergänzt Stadtentwicklungsdezernent Martin Linne.

Nach dem Spatenstich ist vor dem Spatenstich: Schon im September 2020 markierten die DIG-Geschäftsführer samt der Beiräte aus der Politik den Baubeginn – mussten ihn danach jedoch wiederholt aufschieben.
Nach dem Spatenstich ist vor dem Spatenstich: Schon im September 2020 markierten die DIG-Geschäftsführer samt der Beiräte aus der Politik den Baubeginn – mussten ihn danach jedoch wiederholt aufschieben. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Sind die Bauarbeiten einmal sichtbar und hörbar, „dann hören auch die Gerüchte auf, das alles werde vor 2027 oder 2030 nicht fertig“, glaubt Link und betont noch einmal, dass die Gesamtmaßnahme für eine deutliche Entlastung der Anwohner sorgen werde. Die Straße soll den Lkw-Verkehr zwischen A 59 und Logport VI aufnehmen, damit dieser nicht durch Wohngebiete rollt.

Die Maßnahme ist in zwei Bauabschnitte gegliedert. Der erste Bauabschnitt beginnt nun am Knotenpunkt Weseler Straße und verläuft in Richtung A-59-Anschlussstelle Fahrn. Die notwendige Baustelleneinrichtung erfolgte bereits im vergangenen Monat. Auch wurde eigens eine Zufahrt von der Weseler Straße eingerichtet und zum Teil asphaltiert.

OB Sören Link: Bau der Straße lässt Kritik an Logport verstummen

Bis zum Monatsende müsse man zunächst Abwasserkanäle zwischen Warbruck- und Prinz-Eugen-Straße verlegen, erklären die Bauexperten der DIG. In einem weiteren Schritt folge dann der Straßenbau einschließlich Grünstreifen und Gehwege. Auf der Agenda steht auch noch der Abriss des Warbruckhofes, um die Querspange mit der Warbruckstraße zu verbinden. Der Abriss soll Anfang des nächsten Jahres vollzogen werden. Zeitgleich soll dann der Umbau der Kreuzungsbereiche Weseler Straße sowie Prinz-Eugen- und Warbruckstraße beginnen.

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„Wir schaffen letzten Endes eine Infrastruktur, die über Jahrzehnte Bestand haben wird, und die das unsere Stadt prägende Miteinander von Industrie, Gewerbe, Wohnen und Leben verdeutlicht“, ist OB Link überzeugt. Er bekräftigt noch einmal, das Projekt liege weiter voll im Zeit- und Finanzplan.

Nach der Fertigstellung der Straße werde auch der Großteil der seiner Auffassung nach nicht immer gerechtfertigten Kritik am Hafen und an Logport VI verstummen. Das bedeute aber auch, dass man bei den Bauarbeiten nun wirklich Tempo machen muss, damit die Belastung der Anwohner zeitnah zurückgefahren wird.

>> SYMBOLISCHER SPATENSTICH KURZ VOR DER KOMMUNALWAHL

• Der Spatenstich im September 2020 war einer von vielen ähnlichen Terminen im Vorfeld der Kommunalwahl, in deren Rahmen sich Politiker von SPD und CDU als Beiräte der städtischen Unternehmen präsentierten. Damals hatte die DIG den Baubeginn für Januar 2021 angekündigt. Die Firma Thyssenkrupp erwiderte später, die Übergabe des Geländes sei von vornherein erst für März 2021 vereinbart gewesen.

• Der erste Bauabschnitt soll bis Dezember 2022 fertig sein. Die Länge des Bauabschnitts beträgt 1,3 Kilometer. Der zweite Bauabschnitt wird vom Knotenpunkt Weseler Straße in Richtung Logport VI weitergeführt. Die finanziellen Planungen sind noch nicht vollständig abgeschlossen. Teilweise seien Fördergelder noch in Beantragung, teilweise lägen schon Förderbescheide vor, sagen die Verantwortlichen.