Duisburg. Während auf Logport VI Lagerhallen entstehen, verzögert sich der Bau der Lkw-Straße, die von der A59 dorthin führen soll. Das sind die Gründe.
Eigentlich sollte es jetzt losgehen: Der Baustart der Querspange Hamborn/Walsum war für Januar geplant, so hatte es die Duisburger Infrastrukturgesellschaft (DIG) beim symbolischen Spatenstich verkündet. Das war im Spätsommer, kurz vor der Kommunalwahl. Nun liegen erste Verzögerungen vor. Wie DIG-Sprecher Thomas Hüser bestätigt, kann noch nicht mit den Bauarbeiten begonnen werden. Der Grund, so Hüser: Die Vorbereitung des Geländes der Firma Thyssenkrupp, auf dem der erste Straßenabschnitt entstehen soll, sei noch nicht vollständig erledigt.
Von "Verzögerungen" wollen die Verantwortlichen bei Thyssenkrupp nicht sprechen. "Es war schon lange mit der DIG vereinbart, dass wir die Fläche Mitte, Ende März übergeben", sagt Architektin Alexa Waldow-Stahm. "Das werden wir auch einhalten können - es gibt also unsererseits keine Verzögerung." Das Architektenbüro Stahm ist im Auftrag von Thyssenkrupp mit der Entwicklung der früheren Schachtanlage betraut - schließlich soll dort auch ein Park entstehen. Für den ersten Bauabschnitt der Querspange bereitet der Stahlkonzern die Trasse auf, bevor dort der eigentliche Straßenbau beginnen kann. Es handelt sich bei den Vorbereitungen also hauptsächlich um Erdarbeiten.
DIG: Zeitplan der Bauarbeiten in Hamborn ist verbindlich
Einen genauen Zeitpunkt für den vorerst aufgeschobenen Start will die DIG zurzeit nicht nennen. "Wir gehen aber davon aus, dass wir bald loslegen können und dass sich der etwas spätere Baubeginn auch nicht auf die Fertigstellung des gesamten Projekts auswirkt", so Hüser. Es bleibe dabei: Die von der Stadt und vom Hafen betriebene Infrastrukturgesellschaft will die Umgehungsstraße bis zum Jahr 2024 fertigstellen.
DIG-Geschäftsführer Matthias Palapys hatte beim "Spatenstich" erklärt, der Zeitplan für den ersten Bauabschnitt sei verbindlich - insbesondere wegen des hohen Abstimmungsbedarfs bei der Verkehrsregelung am westlichen und östlichen Ende des ersten Straßenabschnitts, wo jeweils eine Kreuzung neu- beziehungsweise ausgebaut wird. Und auch der Straßenbahnverkehr im Bereich der Weseler Straße muss aufrechterhalten werden.
Bebauungsplan erfordert Abstimmung mit Thyssenkrupp
Der Beginn des zweiten Bauabschnitts soll nicht von der Fertigstellung des ersten Teils abhängig sein. Palapys sagte im September dazu, sobald ein rechtskräftiger Bebauungsplan vorliege, könne man auch mit dem westlichen Abschnitt der Straße, zwischen Weseler Staße und Logport VI, beginnen.
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Zum Stand des Bebauungsplans erklärt jetzt DIG-Sprecher Hüser, es liefen derzeit gutachterliche Vorbereitungen. Außerdem gebe es noch Klärungsbedarf mit Thyssenkrupp. Der Stahlkonzern, über dessen Werksgelände der westliche Teil der Straße führen soll, bestätigt das. "Es gibt einige Anregungen unsererseits", sagt Architektin Waldow-Stahm. Bei einem so großen Gelände gebe es immer viel Abstimmungbedarf. "Das ist aber vollkommen normal, und die Punkte sind der DIG und der Stadt auch schon lange bekannt."
Walsumer Politik drängt weiter auf Tempo-30-Regelung
Die DIG rechnet "nach bisheriger gutachterliche Einschätzung" mit keinen größeren Hindernissen beim Bebauungsplanverfahren. Natürliche hoffe man, dass in diesem Rahmen nicht allzu viele Einsprüche von anderen Institutionen und von Bürgern kommen. "Dann sind wir zuversichtlich, dass es bis Ende 2024 klappt", so Hüser.
Derweil drängt die Walsumer Politik noch einmal auf eine Tempo-30-Regelung im Zentrum von Aldenrade. So lange es keine Umgehungsstraße gibt, rollen die Lkw mitten durch den Stadtteil in Richtung Logport VI, wo der Bau der Logistikhallen voranschreitet. Nachdem vor allem die CDU immer wieder auf das Verkehrsproblem hingewiesen hat, hat nun die Fraktion von Junges Duisburg der Verwaltung einen Fragenkatalog zukommen lassen - die Stadt hatte schließlich angekündigt, eine temporäre Geschwindigkeitsreduzierung in diesem Bereich zu prüfen. Antworten könnte es in der nächsten Sitzung der Bezirksvertreter geben, die voraussichtlich im März stattfindet.