Duisburg-Walsum. Der Bau von Logport VI in Duisburg-Walsum soll für Anwohner erträglich ablaufen. Doch bislang wurden Versprechungen nicht erfüllt. Ein Kommentar.

Neuer Anlass zur Sorge für die Walsumer Logport-Kritiker: Überall kommt es zu Verzögerungen, nur auf dem Gelände selbst scheinen die Bauarbeiten zügig voranzuschreiten. Dass bei manchen Anwohnern das Vertrauen sinkt, hat auch mit den Versprechungen zu tun, die Politik, Hafen und Stadt bislang nicht erfüllt haben.

Der Spatenstich zur Umgehungsstraße im September war eine politische Entscheidung: Kurz vor der Kommunalwahl wollten SPD und CDU den Duisburgern zeigen, dass auf ihre Kooperation im Rat Verlass ist – solche Termine, oft in Anwesenheit von OB Sören Link, gab es im Wahlkampf zuhauf. Der tatsächliche Baubeginn war da noch gar nicht möglich, wurde aber von der DIG für Januar 2021 angekündigt.

Kommunikation der DIG ist nicht nur Sache des Duisburger Hafens

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Dazu ist es nicht gekommen; und im Januar erklärte dann Thyssenkrupp, die Übergabe des ehemaligen Schachtgeländes in Marxloh – und damit der Baustart – sei von vornherein für „Mitte, Ende März“ vereinbart gewesen.

Man muss nicht immer den Hafen für die Kommunikation der DIG kritisieren: Hier waren es die Politiker im Beirat des städtischen Unternehmens, die mit ihrem Auftritt beim rein symbolischen Spatenstich Erwartungen geschürt haben, die offenbar nicht realistisch waren.

OB Sören Link wird die zeitnahe Ansiedlung von Maersk nicht aufhalten

Bei einer Bürgerversammlung im August hatte auch die Verwaltung um Vertrauen geworben. Man werde seinen Teil dazu beitragen, die Auswirkungen der Logport-Bauarbeiten für die Anwohner erträglich zu halten. Es ist höchste Zeit, dass zumindest von dieser Seite ein Zeichen kommt – und die Tempo-30-Schilder im März endlich angebracht werden.

Denn eines ist klar: Der Lkw-Verkehr zum Logport-Gelände wird weiter zunehmen. Der Hafen hat mit Maersk einen Vertrag geschlossen und dem Unternehmen zugesagt, schnellstmöglich in Walsum bauen zu können, vielleicht noch in diesem Jahr. Diese Zusage ist verbindlich – daran wird auch der Oberbürgermeister nichts mehr ändern.