Duisburg. Ein halbes Jahr später als geplant soll in Kürze der Bau der Umgehungsstraße in Hamborn beginnen. Das sind die Gründe für die Verzögerung.

Viel Erdreich wurde bereits dort bewegt, wo einmal der erste Abschnitt der Querspange Hamborn/Walsum verlaufen soll. Doch die eigentlichen Straßenbauarbeiten lassen noch immer auf sich warten. Dabei hatte die Duisburger Infrastrukturgesellschaft (DIG) den Baustart ursprünglich für Januar 2021 angekündigt. Jetzt verkündet der Hafen als Teilhaber der DIG: „Das beauftragte Bauunternehmen kann ab dem 1. Juli mit den Arbeiten beginnen.“

Demnach wird Thyssenkrupp die Fläche Ende Juni an die Stadt und die DIG übergeben. Dem Stahlkonzern gehört das ehemalige Zechengelände nahe der Prinz-Eugen-Straße, auf dem der östliche Teil der Querspange entsteht. „Die Fertigstellung dieses Abschnitts ist für das erste Quartal 2023 geplant“, erklärt Duisport-Sprecherin Linda Wosnitza.

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Querspange Hamborn/Walsum: Förderbescheid liegt jetzt vor

Für die Verspätung von rund sechs Monaten nennt der Hafen zwei wesentliche Gründe. Es hätten sich „Vorleistungen Dritter“ verzögert – gemeint ist die Firma Thyssenkrupp, in deren Verantwortung die Ebnung der künftigen Trasse und die damit verbundenen Erdarbeiten lagen. Zudem habe der Zuwendungsbescheid über die Förderung der Maßnahme durch das Land bis vor kurzem nicht vorgelegen. „Ohne den darf aus förderrechtlichen Gründen kein verbindlicher Auftrag an eine Baufirma erteilt werden“, sagt Wosnitza.

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Zur Baufeldübergabe waren die Aussagen von Hafen und Thyssenkrupp im Frühjahr auseinandergegangen. Der Stahlkonzern wollte nicht von Verzögerungen sprechen; es sei von vornherein eine Übergabe „Mitte, Ende“ März vereinbart gewesen. Nach Informationen der Redaktion soll es außerdem unterschiedliche Auffassungen darüber gegeben haben, welches Material für den Untergrund der künftigen Trasse zu verwenden sei. Der Hafen will das jetzt nicht mehr kommentieren.

Zweiter Bauabschnitt führt zu Logport VI

Auf den Zeitplan des Gesamtprojekts soll sich das ohnehin nicht auswirken. Die DIG geht weiter davon aus, die Umgehungsstraße wie geplant im Jahr 2024 fertigstellen zu können. Vorstandsmitglied Matthias Palapys hatte vor Monaten bereits erklärt, dass der Beginn des zweiten Bauabschnitts nicht von der Fertigstellung des ersten Teils der Straße abhängig sei, was bei der Planung des Projekts Flexibilität verleihe.

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Für den zweiten Bauabschnitt, der sich von der Weseler Straße bis zum Walsumer Logport-Gelände erstreckt, arbeiten die DIG und die beteiligten Akteure weiter an einem Bebauungsplan. Auf Logport VI werden mit DSV und Maersk kurz- bis mittelfristig zwei Logistik-Riesen ihre Lagerhallen in Betrieb nehmen. Das erhöht den Bedarf an einer Umgehungsstraße, um die Anwohner in den Stadtteilen zu entlasten.