Duisburg-Beeckerwerth. Die Rheinklinik mit 150 Mitarbeitern in Duisburg soll dem Wohnquartier Deichhöfe weichen. Was über die Pläne bekannt und was noch ungeklärt ist.

Die Rheinklinik wird abgerissen. Das teilte die Stadt Duisburg kürzlich nebenbei mit, als sie den aktuellen Planungsstand für das neue Wohnquartier Deichhöfe auf dem Klinikgelände in Beeckerwerth öffentlich vorstellte. Den Abriss hat Helios als Betreiber der Rheinklinik jetzt auf Nachfrage bestätigt. Die Reha-Einrichtung soll neuen Wohnhäusern weichen. Für Patienten und Mitarbeiter gibt es noch einige offene Fragen.

„Die Helios-Rheinklinik mit ihren rund 150 Mitarbeitern in Voll- und Teilzeit bleibt als Fachklinik und mit ihrem bisherigen Leistungsspektrum erhalten“, betont Helios-Sprecherin Kathrin Gießelmann. Wo genau diese Klinik für geriatrische Rehabilitation jedoch in Duisburg weitergeführt wird, das sei aktuell noch ungeklärt. Jedoch ist sicher, dass es nicht weiter hinter dem Rheindeich sein wird.

Neues Quartier in Duisburg- Bis zu 300 Wohnungen am RheinDas 50.000 Quadratmeter große Klinikgelände samt der Gebäude hat Helios bereits vor zwei Jahren an den Investor des Wohnquartiers, die Projekt Rheinblick GmbH aus Ruhrort, verkauft. Doch es wird noch einige Zeit dauern, bis die Abrissbirne schwingt. „Die genaue Abstimmung und Planung dazu erfolgt in den kommenden Jahren“, sagt Gießelmann.

Duisburger Rheinklinik soll großem Wohnquartier am Rheindeich weichen

Tatsächlich steht das künftige Wohnviertel an der Ahrstraße, wo bis zu 300 neue Wohnungen entstehen sollen, noch ziemlich am Anfang und ist erst seit Juli 2021 öffentlich bekannt. Vorgesehen sind derzeit sechs Bauabschnitte bis ins Jahr 2030. Das geht aus Unterlagen der Stadt Duisburg und des vom Investor beauftragten Planungsbüros ISR aus Haan hervor. Die Klinik soll demnach erst in fünf Jahren, im dritten Bauabschnitt, weichen. Erhalten bleibt jedoch das achtstöckige ehemalige Schwesternwohnheim, das saniert werden soll.

Zwar ist der Bauantrag noch nicht eingereicht, weil zuvor einige Gutachten eingeholt werden sollen. Sie sollen etwa klären, ob Tiefgaragen möglich sind und wie nah die Neubauten an das Landschaftsschutzgebiet rücken dürfen. Aber der erste Bauabschnitt, der zwei neue Häuser an der Ahrstraße vorsieht, ist schon für das kommende Jahr angekündigt.

Der Investor will zunächst den Klinik-Parkplatz verlegen

Zunächst soll dann eines der Gebäude nördlich des Hochhauses gebaut werden, das andere daneben auf dem jetzigen Klinikparkplatz. Wenn die Arbeiten beginnen, muss er entsprechend verlegt werden. Sein neuer Standort soll näher am Rheindeich sein, zwischen Schwesternwohnheim und der Klinik.

Auch das sei jedoch noch nicht abschließend besprochen, wie die Helios-Sprecherin mitteilt: „Eine eventuelle Parkplatzverlegung erfolgt nur in Abstimmung mit uns.“ Allerdings werde diese Maßnahme die grundsätzliche Parksituation nicht beeinflussen. Besucher, Patienten und Mitarbeiter parken weiterhin kostenfrei.

Wenn erst die Bagger hinterm Rheindeich rollen, rechnet Helios natürlich mit Lärm und Schmutz. Ein regelmäßiger Austausch mit dem Ruhrorter Investor soll aber die Beeinträchtigungen für Patienten und Mitarbeiter so gering wie möglich halten.

Helios prüft mehrere Optionen für neuen Klinik-Standort

Dagegen ist noch ungewiss, wo die Klinik fortgeführt wird. „Sicherlich beziehen wir auch die Möglichkeit mit ein, die Reha-Einrichtung als sinnvolle Ergänzung an einem unserer Duisburger Akutstandorte fortzuführen“, so die Helios-Sprecherin zum Stand der internen Diskussionen.

Dabei können nach Informationen der Redaktion drei Helios-Standorte infrage kommen: die St.-Johannesklinik in Hamborn, das Marienhospital in Hochfeld und die St.-Anna-Klinik in Huckingen.

Nachdem die Johannesklinik kürzlich in einen 120 Millionen Euro teuren Neubau gezogen ist, beherbergt der Altbau dort nur noch Kinderklinik, Geburtshilfe und Dermatologie. In die freigewordenen Bereiche soll nach der Sanierung die Verwaltung aus dem benachbarten Hochhaus einziehen, das anschließend abgerissen wird. Für die Rheinklinik ist im Altbau nicht genügen Platz, allerdings könnte auf dem Hochhausgrundstück für sie ein Neubau entstehen.

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Weitgehend leergezogen ist nach einem Neubauprojekt auch der Altbau des Marienkrankenhauses in Hochfeld. Er kommt auch deshalb als möglicher Standort für die Einrichtung aus Beeckerwerth infrage, weil im Neubau die Geriatrie (Altersmedizin) und Psychiatrie angesiedelt sind, die vormals im St. Vinzenz an der Papendelle im Dellviertel untergebracht waren. Die dritte Option ist das St. Anna in Huckingen, das Helios neben der Homberger Klinik von den Maltesern übernommen hat.

Noch gebe es aber „keine spruchreife Antwort“, versichert Helios-Sprecherin Kathrin Gießelmann. Fest steht indes lediglich, dass die Rheinklinik in wenigen Jahren von der Ahrstraße verschwinden soll, um Platz für das Wohnquartier Deichhöfe zu machen.

>> FÜNF HELIOS-EINRICHTUNGEN IN DUISBURG

● Die Helios-Rheinklinik ist eine Fachklinik für geriatrische Rehabilitation, die zusätzlich auch ambulante Therapien anbietet.

● Helios führt neben der Reha-Klinik, in Duisburg inzwischen vier Krankenhäuser: die Helios-Klinik Homberg, die Marienklinik (Hochfeld), St. Anna (Huckingen) und St. Johannes (Hamborn).

Weitere Infos zu Helios und der Rheinklinik gibt’s auf www.helios-gesundheit.de