Duisburg-Walsum. Nach DSV wird auch Maersk ein Logistikzentrum auf Logport VI in Walsum bauen. Wie sich das auf den Lkw-Verkehr im Bezirk auswirken könnte.

Die Verträge mit Maersk stehen laut Duisport kurz vor dem Abschluss. Die geplante Ansiedlung des Logistikriesen auf Logport VI bedeutet auch das Vermarktungsende für das 40 Hektar große Areal, auf dem mit DSV bereits ein weiteres Unternehmen baut. Nach den Auswirkungen der Maersk-Ansiedlung hat sich die Fraktion von Junges Duisburg in der Walsumer Bezirksvertretung erkundigt, und nun vom Hafen selbst eine Antwort erhalten.

Im Mittelpunkt der Anfrage stand der zusätzliche Lkw-Verkehr, den Maersk mit Inbetriebnahme seines Lagers nach Walsum bringen wird. Duisport bittet jedoch um Geduld, bis man hierzu genauere Aussagen treffen könne: „Belastbare Zahlen für den Schwerlastverkehr können wir zum heutigen Zeitpunkt noch nicht nennen, da zur Zeit die maßgeblichen Planfälle in einem Verkehrsgutachten erarbeitet werden.“

DSV baut auf 56.000, Maersk auf 100.000 Quadratmetern

Dieses Gutachten werde wesentlicher Bestandteil des Bebauungsplanverfahrens für die Maersk-Hallen sein; es soll demnach frühestens im Mai fertig sein. „Dann ist es aus unserer Sicht erst sinnvoll, Zahlen zu veröffentlichen“, teilt der Hafen mit. Auch Angaben zu den Lärmemissionen ließen sich erst dann machen, wenn die Zahl der Zusatzverkehre errechnet ist.

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Auf Logport VI befindet sich die Anlage des ersten Kunden, DSV, bereits im Bau – sie bietet eine Vergleichsmöglichkeit: Vorgesehen ist eine Halle mit 56.000 Quadratmetern Fläche. Insgesamt will DSV mehr als 300 Arbeitsplätze in Walsum schaffen und hat angekündigt, dass täglich 40 bis 50 Lastwagen das Lager anfahren werden.

Ungleich größer ist die Fläche des geplanten Maersk-Standorts. Zwei mal 50.000 Quadratmeter soll der Distributions- und Warenlager-Komplex laut Mitteilung vom Dezember umfassen. Bis zu 350 Jobs verspricht Maersk, bewegt sich hier also grob auf dem Niveau von DSV.

Querspange Hamborn/Walsum: Öffentliche Auslegung wird vorbereitet

Was dieser Zahlenvergleich über das Lkw-Aufkommen des Maersk-Lagers aussagt, ist freilich Spekulation. Doch es scheint durchaus realistisch, dass nach Fertigstellung und Inbetriebnahme beider Standorte annähernd 100 Lastwagen täglich nach Walsum fahren.

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Die Anfrage von Junges Duisburg bezog sich auf die Zeit bis zur Fertigstellung der Querspange Hamborn/Walsum. Ist die Straße einmal in Betrieb, kann den meisten Walsumern der Verkehr zu und von Logport VI bestenfalls egal sein. Der Hafen hielt bislang an dem Ziel fest, die Straße 2024 freizugeben; bis dahin wollen DSV und Maersk nach Fertigstellung ihrer Lager den Betrieb schrittweise hochfahren.

Beim Bebauungsplanverfahren für den zweiten Abschnitt der Umgehungsstraße werden laut dem Hafen nun die Unterlagen für die öffentliche Auslegung vorbereitet: „Voraussetzung dafür ist, dass die Trasse der Straße final abgestimmt ist und alle erforderlichen Gutachten erstellt wurden.“ Die Trassenplanung sei „im Groben“ abgeschlossen.

>>DUISBURG-WALSUM: TEMPOLIMIT GEGEN LKW-LÄRM

• Seit dem 22. März gelten in Walsum neue Geschwindigkeitsbegrenzungen, die den Verkehrslärm bis zur Fertigstellung der Umgehungsstraße reduzieren sollen. Die Dr.-Hans-Böckler-Straße / Dr.-Wilhelm-Roelen-Straße ist von der A 59 bis zur Römerstraße mit Tempo-30-Schildern ausgestattet worden. Westlich der Friedrich-Ebert-Straße gilt diese Regelung rund um die Uhr, östlich davon zwischen 22 Uhr und 6 Uhr.

• Weitere Maßnahmen will die Stadt nicht ergreifen und weist darauf hin, dass mit der Erarbeitung der Bebauungspläne für die Lagerstandorte bereits Verkehrskonzepte eingereicht würden bzw. worden seien.