Duisburg-Walsum. Bis die Umgehungsstraße zu Logport VI fertig ist, könnte es in Walsum sehr laut werden. Ein dringender Appell richtet sich nun direkt an OB Link.

Bei den begleitenden Maßnahmen zur Logistikfläche Logport VI läuft es noch nicht rund. Bislang wurde nicht, wie angekündigt, mit dem Bau der Umgehungsstraße begonnen. Auch die Tempo-30-Regelung im Zentrum von Aldenrade lässt weiter auf sich warten. Aus Sorge vor noch mehr Verkehrslärm wendet sich die CDU Walsum an Sören Link und fordert den Oberbürgermeister (SPD) in einem offenen Brief dazu auf, weitere Neuansiedlungen auf Logport VI zu unterbinden – so lange, bis die Querspange Hamborn/Walsum vollständig befahrbar ist.

DSV baut am Rheinufer schon seit Monaten seine Lagerhalle. Und mit Maersk hat der Hafen bereits ein zweites Logistikunternehmen gefunden, das auf dem Gelände einen Standort errichten will. CDU-Ratsherr Elmar Klein vermisst vor diesem Hintergrund ein Konzept, wie der zusätzliche Verkehr gelenkt werden soll.

Logport VI: „Schwieriger Spagat zwischen Wirtschaft und Gesundheit“

Anders als die Verantwortlichen der Duisburger Infrastrukturgesellschaft (DIG) rechnet Klein nach wie vor nicht damit, dass die Umgehungsstraße nach Plan fertig wird – das wäre 2024. Schließlich fehle noch immer der Bebauungsplan für den zweiten Abschnitt. „Eine frühere Fertigstellung des ersten Bauabschnitts würde dann die Mehrzahl der Lkw-Verkehre auf die Römerstraße führen“, befürchtet Klein.

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Nun also der Brief an den Oberbürgermeister, der selbst in Walsum lebt: „So sehr wirtschaftliche Interessen zu beachten und die Schaffung neuer Arbeitsplätze zu begrüßen sind, so ist die damit verbundene zusätzliche Belastung durch Lkw-Verkehre zu berücksichtigen“, mahnt der CDU-Ortsverband. Man sei sich bewusst, „dass hier ein schwieriger Spagat zwischen Wirtschaft, Arbeitsplätzen und Gesundheit der Bevölkerung zu bewältigen ist“.

Duisburger Infrastrukturgesellschaft: Umgehungsstraße Meiderich als gute Referenz

Mit der geplanten Tempo-30-Regelung rund um die B 8 sowie dem anstehenden Bau der Umgehungsstraße sei man zwar auf dem richtigen Weg. Doch bis dahin würden die Lkw-Verkehre auf der Dr.-Hans-Böckler-, Dr.-Wilhelm-Roelen- und Römerstraße erheblich zunehmen. Die CDU appelliert an Link: „Stoppen Sie die Ansiedlung neuer Logistiker bis zur Fertigstellung der neuen Umgehungsstraße. Die Walsumer Bevölkerung und besonders die betroffenen Anwohner werden es Ihnen danken.“

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Link hat bislang, wie auch seine Parteifreunde in Walsum, großes Vertrauen in die DIG zum Ausdruck gebracht. Ein Grund: Das Unternehmen, das jeweils in Teilen der Stadt und dem Hafen gehört, hat etwa beim Bau der Meidericher Umgehungsstraße gezeigt, dass es solche Projekte in hohem Tempo umsetzen kann.

CDU Walsum will von der Stadt Duisburg eine Sicherheit

Die DIG selbst hatte im Januar zum Bebauungsplan des zweiten Abschnittes erklärt, es liefen noch „gutachterliche Vorbereitungen“. Man rechne im weiteren Verlauf des Verfahrens mit keinen größeren Hindernissen, sofern es nicht allzu viele Einsprüche von Institutionen und Bürgern gibt.

Ungeachtet dieser Vorgänge möchte die Walsumer CDU aber eine Sicherheit. „Der Bau der DSV-Lagerhalle ist nicht mehr aufzuhalten“, meint auch Elmar Klein. Für Maersk und mögliche andere Interessenten müsse aber gelten: Keine Ansiedlung, so lange die Lkw noch durch die Walsumer Ortsteile rollen. Der Oberbürgermeister habe die Macht dazu – schließlich gehöre der Hafen zu großen Teilen der Stadt.