Duisburg-Beeck. Die Künstlerin Edith Oellers-Teuber ist die erste Frau, deren Name auf einem Straßenschild im Bezirk steht. Weitere Frauennamen sollen folgen.
Bislang war es nur Männern vergönnt, doch im Stadtbezirk Meiderich/Beeck wurde jetzt erstmals eine Frau damit geehrt, dass ihr Name auf einem Straßenschild steht. Bereits im vergangenen Sommer hatten die Bezirksvertreter einstimmig beschlossen, die in Duisburg geborene Künstlerin Edith Oellers-Teuber damit zu würdigen. Jetzt hat die Bezirksverwaltung den Vollzug gemeldet: Ein bisher namenloser Fußgänger- und Radweg in Beeck heißt jetzt offiziell wie die Malerin.
Der Edith-Oellers-Teuber-Weg liegt nahe der Autobahn 42 zwischen der Friedrich-Ebert-Straße und der Arnold-Overbeck-Straße und führt zur Alten Brotfabrik Beeck, in der sich inzwischen ein Kunstatelier befindet. Daher stelle der Straßennamen in mehrfacher Weise eine Verbindung zum Duisburger Kunstmetier her, erläuterte im Sommer die damalige Bezirksbürgermeisterin und heutige Ratsfrau Daniela Stürmann die Namenswahl. Dieser Weg musste demnach dringend getauft werden, weil bei einem Notruf ein Anrufer nicht beschreiben konnte, wo das Unglück passiert war. Ein Straßenschild fehlte als Orientierung.
Edith Oellers-Teuber war eine mehrfach preisgekrönte Malerin
Für die SPD war schnell klar: ein Name musste her – und zwar der einer Frau. „Es gibt bestimmt ganz viele Frauen, die hier Großartiges geleistet haben, im Krieg und danach“, so Ratsfrau Vanessa van Bösekoem damals, die bis zur Kommunalwahl die Fraktionsvize in der Bezirksvertretung war und sich für mehr Frauennamen im Straßennetz stark macht. Nur müssten Duisburgerinnen, die infrage kommen, bereits verstorben und ihre Verdienste wissenschaftlich belegt sein, erläuterte die Sozialdemokratin, warum nicht schon längst viel mehr Straßen heißen wie verdiente Duisburgerinnen. Beim Weg in Beeck half jedoch eine Namensliste, die die frühere Gleichstellungsbeauftragte Doris Freer erarbeitete.
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Sie hat die mehrfach preisgekrönte Duisburger Malerin Edith Oellers-Teuber (1923 - 2015) auf die Liste gesetzt, weil sie unter anderem der Kunstvereinigung „Duisburger Sezession“ angehörte. Ihre Werke gehören auch zur Sammlung des Lehmbruck-Museums.
Frauennamen sollen die Identifikation der Menschen mit ihrem Stadtteil stärken
Die Politiker im Bezirk wollen künftig verstärkt berühmte Duisburgerinnen damit ehren, dass Straßen oder Grundschulen nach ihnen benannt werden. Nicht jede neue oder unbenannte Straße kommt jedoch dafür infrage. Denn der örtliche Bezug sollte gegeben sein, findet Daniela Stürmann, damit die Frauennamen die Identifikation der Menschen mit ihrem Stadtteil stärken.