Duisburg..
Bereits als 14-Jähriger habe er gewusst: „Ich bin ein Genie.“ Jetzt ist der 1970 geborene Cyrus Overbeck in die „Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste“ (Salzburg) aufgenommen worden. Die überraschende Nachricht habe ihn vor Glück schreien und weinen lassen, so der Künstler, der seit zwei Jahren wieder in seinem Beecker Atelier arbeitet. In der früheren Brotfabrik seiner Großeltern, wo der 14-jährige Cyrus, Sohn eines Duisburgers und einer persischen Mutter, seine ersten Werke schuf und Leonardo, Monet und Picasso als „Brüder“ empfand.
Das Geld, das er als Student der Theologie, Kunst und Germanistik während der Semesterferien verdiente, gab er in der legendären Duisburger Buchhandlung „Atlantis“ aus. Unter anderem für Grafiken von Otto Pankok, dem 1893 in Mülheim geborenen großen deutschen Künstler. Fünf Jahre lang von 1990 bis 1995 lebte Overbeck im „Haus Esselt“ in Drevenack am Niederrhein, das nach dem Tod Pankoks 1966 noch seine Witwe Eva bewohnte. Er verfasste eine Pankok-Biografie und arbeitete künstlerisch; zunächst entstanden Radierungen. „Doch ich spürte: Wenn ich nur in einer Technik arbeite, entwickle ich mich nicht weiter.“ So wandte er sich dem Zeichnen als Basis aller anderen Techniken zu, studierte in Duisburg, Essen und Münster.
Einmal Amerika und wieder zurück
Overbeck ist aber auch Weltenbummler. Ihm Rahmen eines Lehrauftrags an der Uni Duisburg habe sich eine Studentin aus Amerika in ihn verliebt. Mit ihr ging der 27-Jährige nach Kalifornien. Dort wiederum habe ihn das Angebot des ostfriesischen Städtchens Esens erreicht, das einen international tätigen Künstler gesucht habe. Da die Liebe nur kurz war, ging er zurück nach Deutschland, lebte in Esens in einem historischen Haus und unterrichtete an allgemeinbildenden Schulen. Bis heute hat er dort ebenso ein Standbein wie in Düsseldorf.
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Overbecks Werk ist heterogen. Da gibt es zum einen Skulpturen aus Bronze und Silber, in denen er realisch dargestellte Akte oder Büsten zusammenbringt mit Ornamenten oder stilisierten Blüten oder Herzen. Und es gibt sehr farbintensive abstrakte Bilder mit schablonenhaft aufgetragenen Ornamenten. Das reale Abbild und das Ornament – zwei Ausdrucksformen der Kulturen, die Overbeck geprägt haben.