Duisburg-Neumühl/Alt-Hamborn. Oft stand der TuS Neumühl vor der Halle an der Abteischule und konnte nicht trainieren. Ein Versäumnis der Stadt Duisburg, das Ärger erzeugt.

Die Freude war groß beim TuS Hamborn-Neumühl 07, als die Stadt Duisburg die Sporthallen nach der Corona-Pause wieder für den Breitensport öffnete. Bei der Softtennis-Mannschaft, die mit einem weichen Ball und leichteren Schlägern spielt, trat aber schnell Ernüchterung ein. Denn mehrmals konnten die Sportler die Turnhalle der Abteischule trotzdem nicht nutzen, erfuhren das aber erst, als sie bereits davor standen. Die Stadttochter Duisburg-Sport hatte sie nicht informiert, dass das Training nicht stattfinden konnte.

„Unser Frust ist groß, wir sind stinksauer“: Die Softtennis-Spieler hatten sich eigentlich nach der Corona-Pause auf das Training gefreut.
„Unser Frust ist groß, wir sind stinksauer“: Die Softtennis-Spieler hatten sich eigentlich nach der Corona-Pause auf das Training gefreut. © TuS Neumühl

„Unser Frust ist groß, wir sind stinksauer“, sagt der Vereinsvorsitzende Klaus Moeller, zumal die Softtennisspieler bereits im vergangenen Jahr mehrmals vor verschlossener Tür gestanden hätten. Die Mannschaft zähle gut ein Dutzend Sportler aus ganz Duisburg und aus Dinslaken, so Müller, der selbst immer aus Baerl zur Hamborner Halle fährt. Deshalb sei es besonders ärgerlich, wenn sie nicht nutzbar sei und man das nach einer längeren Anfahrt erfahre.

Informationsmangel: TuS Neumühl steht vor der Halle und kann doch nicht trainieren

Nach Gesprächen mit der städtischen Octeo, die abends vom zuständigen Hausmeister den Schließdienst übernimmt, hatte sich die Softballtennis-Abteilung nach der Corona-Pause einen schönen Trainingsauftakt erhofft. Die Halle war dann zwar geöffnet, wurde aber von der Abteischule selbst für einen Elternabend gebraucht – den Verein hatte niemand informiert. „Wir haben Verständnis dafür, dass die Schule ihre Halle selbst belegt. Das ist überhaupt nicht schlimm, wir wissen ja alle, wie schwierig die Situation gerade ist“, betont Moeller. „Wir wollen auch keinen Ärger machen, aber wir wollen informiert werden“. Denn nicht Bescheid zu bekommen, sei nun mal frustrierend. Dabei hatte die Schule die Information durchaus an die Stadt weitergegeben.

Die Kette sei auch relativ lang, weiß der Vereinsvorsitzende und erläutert: Die Schule muss einerseits den Hausmeister informieren und andererseits das städtische Immobilien-Management. Das wiederum sagt Duisburg-Sport Bescheid, die sich letztlich beim TuS Neumühl melden.

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Da kann es zu Fehlern kommen. Deshalb pflegte der Verein inzwischen, sich regelmäßig beim Hausmeister zu erkundigen, ob denn trainiert werden könne. „Bei allen anderen Hallen haben wir das Problem nicht“, betont der Vereinsvorsitzende, dessen Anrufe beim Hausmeister sehr gut funktionieren. Sie sollten aber keine Dauerlösung sein. Deshalb hatte Duisburg-Sport zugesagt, den TuS Neumühl wissen zu lassen, wenn die Turnhalle nicht nutzbar sei. „Wir waren alle d’accord“, schildert Moeller.

Brief statt Anruf: Auf dem Postweg passiert erneute Panne

Trotzdem kam es im September wieder zu einer Panne. So wurde dem Verein zwar pflichtbewusst mitgeteilt, dass ein weiterer Trainingsabend ausfallen müsse, dennoch standen die Softtennisspieler wieder vor der Halle. Denn der Hinweis wurde auf dem Postweg geschickt und war unerwartet viele Tage unterwegs.

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„So eine Information muss per Mail kommen, per WhatsApp oder Telefon“, fordert Klaus Moeller von der Stadt Duisburg. Die dürfe auch gerne noch am Trainingstag eingehen. Dies reiche dem Verein aus, um alle Mannschaftsmitglieder noch rechtzeitig zu erreichen.

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So soll es jetzt nach neuen Gesprächen auch künftig sein. Duisburg-Sport hat dem TuS Neumühl zugesagt, ihn „bei kurzfristigen Sperrungen per Mail oder Telefon“ zu informieren, wie ein Stadtsprecher bestätigt. Das war am jüngsten Trainingsabend noch nicht nötig, so dass die Softtennisspieler in der Halle bei ihrem Sport ordentlich schwitzen konnten. Sicherheitshalber behält der Vorsitzende Klaus Möller aber die Telefonnummer des Hausmeisters im Handy gespeichert – in der Hoffnung, sie nicht mehr zu brauchen.

>> HALLENZEITEN SIND HART UMKÄMPFT

  • Dass der TuS Neumühl überhaupt in der Halle der Abteischule trainieren darf, dafür ist der Verein dankbar. „Hallenzeiten sind aktuell begehrt und hart umkämpft“, sagt der Vorsitzende Klaus Moeller.
  • Die sanierungsbedürftige Abteischule soll abgerissen und für 10,6 Millionen Euro neu gebaut werden. Der Stadtrat hat die Stadt Duisburg kürzlich mit einer entsprechenden Planung beauftragt.