Duisburg-Aldenrade. Er ist die grüne Lunge in Walsum-Aldenrade/Vierlinden: Der Driesenbusch. Das Gebiet ist im Laufe der Jahrhunderte unterschiedlich genutzt worden.

Der Driesenbusch ist die größte zusammenhängende Waldfläche in Walsum. In der Nachbarschaft lässt sich gut wohnen – nach wenigen Fußminuten kann man richtig durchatmen und die Seele baumeln lassen. Es handelt sich um ein heute noch rund 50 Hektar großes Waldgebiet, das mehrere hundert Jahre alt ist und nach den einstigen Eigentümern benannt ist.

Im 17. Jahrhundert lebte mitten auf dem Areal der Junker Bernt van Dries. Aus der Zeit stammt eine Landkarte, die der Heimatverein Walsum als Kopie in seinem Bestand hat. Sie zeigt – gemalt – die baumbestandene Fläche, in der sich das Haus Loh befand. „Tief in der Verborgenheit des Bruches, im tiefsten Versteck des Driesenbusches, lag das Gut Loh“, hatte Bernhard Schleiken 1952 geschrieben. Schleiken, der 1971 starb, war langjähriger Vorsitzender des Heimatvereins Walsum und begeisterter Heimatforscher.

Das Gut hat früher einem Adelssitz geähnelt

Es handelt sich um ein historisches Bild vom Heimatverein Walsum. Es zeigt den Brusbach im Driesenbusch, der in den 1960er Jahren in Rohre verlegt wurde.
Es handelt sich um ein historisches Bild vom Heimatverein Walsum. Es zeigt den Brusbach im Driesenbusch, der in den 1960er Jahren in Rohre verlegt wurde. © Heimatverein Walsum | Archiv Heimatverein Walsum

Das Gebäude wurde laut Helmut Schorsch, heutiger Vorsitzender des Heimatvereins, bereits um 1250 erwähnt. Allerdings gibt es keinerlei Aufzeichnungen mit Details. Erst 1414 wird das Gut Loh in einer Urkunde der Abtei Hamborn erwähnt. Genauere Informationen über das Gelände stammen aus späterer Zeit. 1734 galt das Gut, das wie ein Adelssitz ausgesehen haben soll, obwohl dort kein Nobelmann lebte, als prächtiges Bauwerk. Eine breite Zufahrtsallee führte dorthin. Das Haus war von Wasser umflossen, das vom Brusbach abgezweigt worden war. Noch Mitte der 1950er Jahre, erinnert sich Helmut Schorsch, waren Brücken erkennbar, die über den Graben führten.

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All das ist Geschichte. Im 19. Jahrhundert kaufte die Familie Haniel das Anwesen, das im 20. Jahrhunderts von den Thyssens übernommen wurde. Dann übernahm der Bergbau Teile. Jetzt gehört es teils der Steag, dem Regionalverband Ruhr und der Stadt Duisburg.

Ab den 1930er Jahren wurden Teile eingezäunt und für die Jagd genutzt

Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Areal unterschiedlich genutzt. Im 19. Jahrhundert unter anderem als Acker- und Weidefläche, in den 1920er Jahren gab es dort Sportanlagen, die auch von Schülern genutzt wurden. Ab den 1930er Jahren wurden Teile eingezäunt und für die Jagd genutzt.

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Heute ist es eine Freizeitfläche, die von Spaziergängern genutzt wird. Sie ist von Wegen durchzogen und führt vorbei an teils mächtigen Bäumen mit einem Umfang von drei Metern, einer Höhe bis zu 30 Metern und einem Alter von 150 Jahren. So wie in alten Zeiten können Kinder dort Räuber & Gendarm spielen, man kann wunderbar joggen oder den Hund Gassi führen.

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