Aldenrade/Vierlinden. . Der Name Driesenbusch in Duisburg-Walsum stammt vom Junker van Dries, der des Hauses Loh vom einstigen Landwirt Johan ingen Loh.

Die älteste, noch existierende Landkarte von Walsum (1644) zeigt das Gelände des Driesenbusches. „Tief in der Verborgenheit des Bruches, im tiefsten Versteck des Driesenbusches, lag das Gut Loh“, hielt Bernhard Schleiken 1952 schriftlich fest.

Schleiken war der erste Vorsitzende des Heimatvereins Walsum in der Nachkriegszeit. Er hat etliche Informationen über das einstige Gehöft zusammengetragen – und hatte dafür zahlreiche Akten gewälzt, unter anderem die des Staatsarchivs in Düsseldorf.

Das alte Försterhaus. Ob es ein Teil des Hauses Loh war, ist nicht bekannt.
Das alte Försterhaus. Ob es ein Teil des Hauses Loh war, ist nicht bekannt. © Heimatverein Walsum

Erstmals erwähnt wird das Gebäude im Wald um 1250, so Helmut Schorsch, heutiger Vorsitzender des Heimatvereins. Etwa zwei Jahrhunderte später taucht es in einer Urkunde der Abtei Hamborn auf. Genauere Informationen gibt es nicht, sie beginnen erst ab dem 18. Jahrhundert. 1734 hatte das Gut, das zwar kein adeliges Anwesen war, aber gleichwohl so wirkte, bereits „breite Zufahrtsalleen“. Und: „Das Hofgelände war durch eine Abzweigung des Brusbaches von Wasser rings umgeben.“ Mitte der 1950er Jahre waren Teile der alten Brücken über den Graben sogar noch erkennbar. Der eigentliche Gutshof existierte da aber schon nicht mehr: „Er war 1904 abgebrannt“, so Helmut Schorsch und „nur noch notdürftig wieder aufgebaut worden“. Anschließend war das Bauwerk verfallen. Wo genau es sich befunden hat, weiß der Vorsitzende des Heimatvereins nicht.

Beliebtes Naherholungsgebiet

Die frühere Futterstelle im Driesenbusch. Das Bild stammt von 1937.
Die frühere Futterstelle im Driesenbusch. Das Bild stammt von 1937. © Heimatverein Walsum

Auch fehlen genaue Belege, wie sich das Anwesen präsentiert hat. Möglicherweise ist der Hof aus einer Motte, also einer Turmhügelburg, hervorgegangen. Es könnte sich um den einstigen Sitz Neuenrade gehandelt haben, der im 12. Jahrhundert in einem Schriftstück der Abtei Hamborn genannt ist.

Der Name Driesenbusch leitet sich wohl von einer einstigen Eigentümerfamilie ab. So gab es im 17. Jahrhundert zum Beispiel einen Junker Bernt van Dries, aber auch eine Anna Bertranda von Dries.

In der Folge gehörten der Busch und der Hof der Familie Haniel (19. Jahrhundert), Anfang des 20. Jahrhunderts den Thyssens. Danach übernahm der Hamborner Bergbau einen Teil. Jetzt ist die Fläche aufgeteilt: Eigentümer sind die Steag, der Regionalverband Ruhr und die Stadt Duisburg. In den 1920er Jahren wurde im Busch ein Stadion gebaut, die Zechenbarone nutzten den inzwischen teilweise eingezäunten Wald ab den 1930er Jahren zur Jagd.

Heute ist der Wald ein beliebtes Naherholungsgebiet der Bürger.