Duisburg - Alt-Hamborn. . Vor 89 Jahren verlor Hamborn die Selbstständigkeit. Das Wappen indes ist noch vielerorts zu sehen. Jetzt tauchte ein Bleiglasfenster auf.

Das Hamborner Stadtwappen ist noch heute, 89 Jahre nach der Vereinigung der einstmals selbstständigen Großstadt mit Duisburg, allgegenwärtig: In Schulen, natürlich am Rathaus, aber auch in Privathäusern sind die Roten Löwen zu sehen. Ein besonderes Schmuckstück hat Horst Niewrzol vom Heimatverein Hamborn jetzt ergattert: Ein bleiverglastes Fenster, das aus dem Neumühler Privathaus eines Arztes stammt.

Horst Niewrzol (re.) aus Hamborn hat das Fenster von Karl-Heinz Kunze erhalten.
Horst Niewrzol (re.) aus Hamborn hat das Fenster von Karl-Heinz Kunze erhalten. © Kerstin Bögeholz

Den Weg zu Niewrzol fand dieses wertvolle Stück zusammen mit einem weiteren Fenster, das die Heilige Barbara zeigt, nicht direkt. Ursprünglich hatte es sich der Obermarxloher Karl-Heinz Kunze gesichert. Der Wahl-Hamborner, der 1953 in diese Stadt kam, erhielt sie, als in dem Privathaus moderne Fenster eingebaut wurden. Er wollte sie eigentlich für seine Gartenlaube verwenden, stellte aber fest, dass sie zu groß waren. Sie messen 125 mal 85 Zentimeter. Und so wanderten sie in den Keller, verstaubten und waren bald vergessen.

Karl-Heinz Kunze spendete seine Fenster dem Verein

Das Stadtwappen Hamborn
Das Stadtwappen Hamborn © Gregor Herberhold

Bis Karl-Heinz Kunze mit Horst Niewrzol ins Gespräch kam. Er erzählte von den Fenstern – und schon hatte der Heimatfreund eine Idee: „Ich würde sie gerne in den Vereinsräumen des Heimatvereins Hamborn ausstellen“, sagte er – und bekam die Schätze prompt.

Horst Niewrzol möchte sie nun gerne wie echte Fenster an die Wand in einem der Räume hängen – und von hinten beleuchten, damit die Motive gut zur Geltung kommen. Schließlich will der Heimatverein die Räume in der einstigen Bürgermeisterwohnung im Rathaus ja auch als Heimatmuseum nutzen.

Ein Fenster aus Connys Kneipe ersteigert

Hans-Joachim Meyer mit seinem Stadtwappen Hamborn.
Hans-Joachim Meyer mit seinem Stadtwappen Hamborn. © Gregor Herberhold

Ein weiteres Fensterwappen in Bleiglas befindet sich seit Kurzem im Besitz von Hans-Joachim Meyer. Der Hamborner Verleger hat es im Internet ersteigert. Es stammt aus „Connys Kneipe“, einer einstigen Traditionsgaststätte im Dunstkreis des Pollmannkreuzes. Als die Kneipe dicht machte, verschwanden die Fenster. Heimatfreunde befürchteten, sie seien im Müll gelandet. Stimmte aber nicht. Sie wurden bei Ebay angeboten – und Hans-Joachim Meyer schlug zu. Er hat bei Online-Versteigerungen schon so manches Hamborn-Schnäppchen gemacht.

Steinerne Wappen an Schuleingängen

Das Stadtwappen Hamborn
Das Stadtwappen Hamborn © Gregor Herberhold

Ein weiteres Fenster befindet sich im Robert-Bosch-Berufskolleg. Leider nicht direkt im Haupteingang, sondern etwas versteckt in einem Nebenflur.

Steinerne Stadtwappen finden sich etwa über dem Eingang des Kollegs, aber auch an der Leibniz-Gesamtschule in Alt-Hamborn und am Zugang zum Stadtwald Hamborn. Über zwei wird zudem täglich gelaufen. Das eine befindet sich am alten Bahnhof Hamborn, das andere vor dem Amtsgericht.

>>> Woher das Hamborner Wappen stammt

Freiherr von der Horst.
Freiherr von der Horst. © Archiv Hamborner Verlag
Ursprünglich handelte es sich um ein Familienwappen. Es stammt von der Familie von der Horst. Freiherr von der Horst leitete die Hamborner Abtei von 1782 bis 1790. Daher kam die Beziehung zu dieser Stadt.
  • Als Hamborn 1900 zur Bürgermeisterei erhoben wurde, wählte man das von-der-Horstsche-Wappen als Gemeindewappen: Roter Löwe vor grün-weißem Hintergrund. Im Laufe der Jahre wurde der Löwe etwas abgewandelt.