Am 11. Juli 1929 würde das Gerücht bestätigt: Die einstige Großstadt sollte mit Duisburg verschmolzen werden.
Es war in den ersten Tagen im Juli 1929: Auf dem Markt, auf der Straße und in den Hamborner Kneipen hörte man immer wieder dasselbe Gerücht: „Wir sollen Duisburger werden!”, raunte man sich zu. Daran glauben mochte in der Bevölkerung niemand so recht. Am 11. Juli aber platzte die Bombe: Die Volkszeitung titelte damals „Hamborns schwerster Schicksalstag” und berichtete, dass der Preußische Landtag in Berlin sich nicht für die weitere Selbstständigkeit Hamborns ausgesprochen hatte.
Das hieß: Hamborn sollte mit Duisburg verschmolzen werden. In sagenhafter Geschwindigkeit wurde die Sache konkret: Bereits zum 1. August desselben Jahres begannen die Vollzugsmaßnahmen. Da half auch die Protestblockade der Pollmann-Kreuzung mit einer Dampfwalze nichts (wir berichteten mehrfach).
Die einstige Großstadt (seit 1910) wurde nun mit Duisburg zusammengelegt und nannte sich fortan Duisburg-Hamborn. Allerdings nicht lange: Nur sechs Jahre später wurde Hamborn im Stadtnamen gestrichen. Warum Hamborn im gestrichen wurde, ist nie bekannt geworden. Nun war Hamborn also nur noch ein Ortsteil der Stadt Duisburg.
Den Bürgern passte das gar nicht. Sie nahmen den Duisburgern den Zusammenschluss übel. Aber: Die Duisburger wollten mit Hamborn anfangs genauso wenig oder nichts zu tun haben. So stellte man bei einer städtischen Erhebung 20 Jahre nach dem Zusammenschluss, also 1949, fest, dass 90 Prozent der Duisburger noch niemals in der „Nordstadt” waren und 70 Prozent der Hamborner noch nie in der „Südstadt”.
Und so stellte Werner Brendow, Chef des Verkehrsvereins und späterer Städtischer Verkehrsdirektor, ernüchert fest, dass „die gegenseitige Stadtteilkenntnis mehr als mangelhaft war”. Dank seines Engagement im Verkehrsverein (mit Gründung einer Filiale in Hamborn am Rathaus) entstanden dann doch bald mehr Kontakte, vor allem geschäftliche.
Touristen in Hamborn
Heute ist das alte Hamborn, sogar ein „touristisches Ziel” für die Bürger in Duisburg-Mitte und im Duisburger Süden geworden: Im Rahmen der Akzente fanden erst kürzlich regelrechte Touren durch Marxloh statt, eine weitere wird am 26. September folgen (13.30 Uhr). Startpunkt ist das Kultur- und Stadthistorische Museum Duisburg. Weitere Informationen dazu gibt es bei der Entwicklungsgesellschaft Duisburg, Telefon 0203 - 9 94 29 42 (Dursun Yilmaz).