Duisburg. . In Duisburg trat der zweite Bundesfreiwilligen-Jahrgang seinen Dienst in Städtischen Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen an. Die 14-köpfige Gruppe wurde von Jugenddezernent Thoms Krützberg im Rathaus begrüßt. Die jungen Freiwilligen wollen sich sozial engagieren.

Vierzehn Bundesfreiwillige (Bufdi) haben in Duisburger Kinder- und Jugendeinrichtungen zwischen August und Oktober ihren einjährigen Freiwilligendienst begonnen. Gestern wurden die sozial engagierten jungen Menschen im Rathaus vom Dezernenten für Familie, Jugend und Kultur, Thomas Krützberg, begrüßt. Drei Stellen sind noch unbesetzt. Bewerbungen sind erwünscht.

Zum zweiten Mal hat Duisburg 17 Bundesfreiwilligenstellen in Kinder- und Jugendzentren angeboten. „Im ersten Jahr haben wir viel von einander gelernt“, so Arno Dohmen vom Jugendzentrum Driesenbusch die Eindrücke mit dem ersten Jahrgang. Nach dem Wegfall des Zivildienstes sie eine Lücke entstanden, die die Bufdis füllen, sagt er. „Der große Vorteil ist, dass sie jünger als die festen Mitarbeiter sind. Sie sind näher an den Jugendlichen und bekommen Dinge mit, die an uns vorbeigehen.“ Er ist sich sicher, dass Jugendarbeit nicht lehrbar, sondern nur an Hand selbst gemachter Erfahrung zu vermitteln ist.

Sprung ins kalte Wasser

Lena Brune, die bei Dohmen im Einsatz ist, beschreibt ihre Startphase dann auch nach diesem Prinzip: „Das Abtasten hat etwa 20 Minuten gedauert, danach haben die Kids mich sofort in Beschlag genommen.“ Überwältigt sei sie schon etwas gewesen, sagt die 19-Jährige. Erfahrungen als Betreuerin bei der „Stadtranderholung“, einem Sommer-Ferienangebot für Kinder, hätten ihr aber geholfen.

Noch drei Stellen frei – Bewerbungen erwünscht

Drei Stellen in Duisburger Kinder- und Jugendeinrichtungen sind noch unbesetzt. Die Sozialpädagogin Ulrike Färber vom Jugendamt würde sich über Bewerber freuen. Interessenten können sich per Mail unter
u.faerber@stadt-duisburg.de oder per Telefon unter 0203/2834601 melden.

Die Bundesfreiwilligen erhalten für ihren Aufwand monatlich 330 Euro Taschengeld. Hinzu kommen jeden Monat 100 Euro Verpflegungsgeld und 35 Euro Fahrtkostenpauschale.

Zwei Bundesfreiwillige kommen dieses Jahr aus Oberhausen. Der Rest stammt aus Duisburg.

Die Freiwilligen arbeiten 39 Stunden pro Wochen. Offenheit, Selbstständigkeit, Flexibilität und Sensibilität sollten sie mitbringen. Thomas Krützberg ist sich sicher, dass mit Spaß und Elan bei den Kindern viel bewegt werden kann. „Für Kinder verändert sich heute alles wahnsinnig schnell“, sagt er. Die rasante Entwicklung innerhalb von zehn Jahren sei dramatisch. „Da haben die selbst noch im Reifeprozess befindlichen Bufdis mehr Einblick – das schafft Vertrauen“, sagt er. Die Zentren sollen außerhalb von Familie und Schule ein Ort geschützter Atmosphäre sein, wo es Austausch mit Gleichaltrigen und Rat und Hilfe von Erwachsenen gibt.

20 Bewerber auf 17 Stellen

Dieses Jahr gab es 20 Bewerber für die 17 Stellen. Nach Beginn haben drei ihre Stelle wieder aufgegeben. Ein Beinbruch und die Chance auf eine Ausbildung zwangen zwei Bufdis zum Ausstieg. Der Dritte musste erkennen, dass der Dienst doch nichts für ihn ist. Dominik Winkel ist hingegen schon im zweiten Jahr tätig. „Ich möchte soziale Arbeit studieren und Erfahrungen sammeln, solange ich auf einen Studienplatz warte“, beschreibt er seine Motivation. Der 20-Jährige arbeitet beim Bauspielplatz Fuchsstraße.

Im städtischen Kinder- und Jugendzentrum Adlerstraße hat Bijan Schneider seinen Platz gefunden. „Der soziale Aspekt in der Schule stand nicht so im Vordergrund. Dieses Jahr möchte ich nutzen, um mich da weiterzuentwickeln“, sagt der 18-Jährige. Soziales Engagement, das der Stadt Duisburg gut tut – und vor allem den Jugendlichen.