Fahrbahnübergänge sorgen an der A 59 in Duisburg für Ärger

Duisburg. . Die Fahrtrichtung Süden auf der A 59 in Duisburg ist bereits seit August fertiggestellt. Seitdem beklagen zahlreiche Anwohner mehrerer Straßen im Stadtteil Meiderich aber den erhöhten Lärm durch die Fahrbahnübergänge auf der Berliner Brücke. Sie haben Angst, dass die Dämmungen vergessen wurden.

Rummmmms! Mit einem knallartigen Scheppern donnert der nächste tonnenschwere Lkw über den Fahrbahnübergang zweier Abschnitte der Berliner Brücke in Richtung Süden. Nur eine Leitplankenlänge entfernt steht Josef Bahrenberg in seinem Garten. Das Haus an der Meidericher Schlachtenstraße, in dem der Rentner (75) seit 55 Jahren lebt, ist das am nächsten zur A 59 gelegene. Seit fünfeinhalb Monaten wird vor seiner Tür die Nord-Süd-Achse saniert.

Nicht nur seine größte Sorge, sondern die der gesamten Nachbarschaft, ist derzeit, dass bei den Bauarbeiten die Geräuschdämmungen für besagte Fahrbahnübergange der Brücke vergessen wurden. „So laut hat es noch nie gekracht“, stellte Bahrenberg bei einer Hörprobe mit der Redaktion in seinem Garten fest.

Seit fünfeinhalb Jahrzehnten ist der frühere Baustellen-Leiter dort in Meiderich in unmittelbarer Nähe zum Stadtpark zuhause. Er hat in dieser Zeit die A 59 entstehen und wachsen sehen. Der Lärm war stets ein Thema. Vor über zwei Jahrzehnten wurden dank des Engagements einer Bürgerinitiative, die aus Anwohnern der Straßen Am Stadtpark und Schlachtenstraße bestand, Lärmschutzwände in diesem A-59-Abschnitt errichtet. Eine spürbare Verbesserung.

Neuer Asphalt ist eine Verbesserung

Und auch jetzt gibt’s eine deutliche Geräuschminderung: Denn im Rahmen der noch bis zum 27. Oktober laufenden Brückensanierung wurde auch neuer Asphalt aufgetragen. „Dadurch sind die Fahrgeräusche deutlich leiser geworden“, lobt der Anwohner. Einziges verbliebenes (und verschlimmertes) Problem: die Fahrbahnübergänge.

Die seien früher mit einer Art Kunststoffmatte gedämmt gewesen. Zumindest hat Bahrenberg das so im Gespräch mit Mitarbeitern einer Firma erfahren, die derzeit mit der Brückensanierung beschäftigt sind. „Jetzt knallt es so, als stößt dort bei jeder Überfahrt Metall auf Metall. Und wenn die Lkw richtig Gas geben, ist das ein fast explosionsartiges Geräusch“, so der Senior. „Ich habe jetzt eigentlich nur noch am Wochenende Ruhe, wenn Lkw nicht fahren dürfen.“

Nur am Wochenende ist es im Garten noch auszuhalten

Die Folgen: Die Aufenthaltsqualität in seinem Garten, in dem er seiner Leidenschaft der Fuchsien-Zucht nachgeht, ist für Bahrenberg auf einen Tiefpunkt gesunken. Selbst bis in seine Wohnung im Erdgeschoss verfolgt ihn das A-59-Donnern, trotz Doppelverglasung der Fenster. „Und um eines klarzustellen: Ich möchte hier nicht als Querulant auftreten, der wegen der Baustelle herumnörgeln will. Nein, dieses Problem ist wirklich da! Und es belastet uns alle hier in der gesamten Nachbarschaft.“

Von der Redaktion auf diese Bürgerbeschwerde angesprochen, sagte Annegret Schaber, Projektleiterin vom Landesbetrieb Straßen NRW: „Das Problem ist erkannt. Einen entsprechenden Auftrag haben wir bereits erteilt. Die Sache läuft.“ Die Nachbesserungen würden von unterhalb der Brücke vorgenommen. „Deshalb kann sie auch unter Verkehr stattfinden.“ Soll heißen: Die Nachbesserungen können sich bis nach der Autobahneröffnung am 27. Oktober hinziehen.