Duisburg.

„Wenn mir vor 42 Jahren jemand gesagt hätte, dass ich Peter Gasse mal einen Orden verleihen würde, ich hätte es nicht geglaubt“, bekannte Guntram Schneider (SPD). Der NRW-Arbeitsminister zeichnete dem Arbeitsdirektor der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann (HKM) am Montag mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aus.

„Wenn aus ernsthaften Gründen Orden verliehen werden, dann hat es Peter Gasse verdient“, resümierte Schneider in seiner Laudatio vor rund 150 Gästen aus Industrie, Politik und vielen Bereichen in der Stadt-Gesellschaft. Die Idee für den Vorschlag aus dem Kreis der Mitarbeiter und der Antrag aus dem sogenannten „Barbarakreis“, der alljährlich den Advent-Gottesdienst in der Hütte organisiert, hatten die Initiatoren erfolgreich zwei Jahre lang geheim gehalten. „Man freut sich am Ende doch. Ich bin ganz stolz hier zu stehen“, dankte der 61-Jährige für die Wertschätzung.

Gewerkschaftliches Wirken, die Tätigkeit als Arbeitsdirektor und das ehrenamtliche Wirken in der Stadt sind nur drei Schlaglichter in der Lebensleistung von Peter Gasse, die Schneider ausdrücklich würdigte. Der Einsatz für Ausbildung und Arbeitsschutz präge sein Handeln, seit er 1967 die Ausbildung als Starkstrom-Elektriker bei Mannesmann begann und sich als Jugendvertreter für diese Themen engagierte.

Zweite Chance für Jugendliche

Mit dem Anstoß zu Projekten wie „Zweite Chance“ für Jugendliche, dem Einsatz für die interkulturelle Bildung der HKM-Azubis habe Gasse „auch als Arbeitsdirektor Maßstäbe gesetzt.“ Regelmäßig besucht der HKM-Nachwuchs das Nationale Befreiungsmuseum der Niederlande bei Nimwegen. Dessen Direktor, Dr. Wiel Landers, zählte zu den Gratulanten.

Der Laudator erinnerte an das breite zivilgesellschaftliche Engagement von Peter Gasse. Beispielhaft dafür ist „Mach’ hoch Tor 1“ – der Barbara-Gottesdienst am 2. Advent entstand auf seine Initiative vor zehn Jahren. Er steht für die ausgeprägte Fähigkeit, Menschen aus verschiedenen Lebensbereichen, Kulturen und Religionen zusammenzubringen, Dinge auf den Punkt und Lösungen schnell voranzubringen. Kurzum: Ein großer Kommunikator, für den der Ausgleich der Interessen die Wurzel des Erfolges ist. „Gut ist ein Kompromiss dann, wenn er niemandem gefällt“, sagt Peter Gasse.