Duisburg. Rechtspopulisten demonstrieren zurzeit im Duisburger Norden gegen das geplante Landes-Asyl im alten Barbara-Hospital. Auf dem Neumühler Marktplatz stehen sich Rechte und rund 100 Gegendemonstranten gegenüber. Ein Anhänger der Rechtspopulisten soll vor der Kundgebung den Hitlergruß gezeigt haben.

Im strömenden Regen haben sich am Freitagnachmittag rund 100 Bürger auf dem Hohenzollernplatz in Neumühl versammelt, um zu zeigen, dass Duisburg bunt und nicht braun ist. Der Aufmarsch der Gegenprotestler, an dem sich Bürger sowie Vertreter der Duisburger Parteien und Kirchen beteiligen, ist eine Reaktion auf die Tumulte während der Bürgerinfoveranstaltung zum Landesasyl im ehemaligen Barbara-Hospital in der vergangenen Woche. Für den Freitagnachmittag hatten die Rechtspopulisten ihre Anhänger zu einer Kundgebung in Neumühl aufgerufen.

In einem kleinen abgetrennten Bereich auf dem Marktplatz haben sich gegen 17. 30 Uhr 40 Anhänger der Rechtspopulisten versammelt, ihnen stehen rund 100 Gegendemonstranten gegenüber. Weitaus größer als beide Gruppierungen ist jedoch das Polizeiaufgebot auf dem Platz. Zu Beginn der Kundgebung soll ein Anhänger der Rechtspopulisten den Arm zum Hitler-Gruß erhoben haben, darüber hinaus habe es bislang keine weiteren Vorfälle gegeben, berichtet unser Reporter vor Ort. Viel sei von den Hetzereien der Rechten aber nicht zu verstehen. "Wenn ProNRW spricht, sprechen die Gegendemonstranten ebenfalls."

Es ist nicht der einzige Gegenprotest nach den fremdenfeindlichen Tendenzen im Stadtteil. Am Samstag planen mehrere Antifa-Gruppen eine Demonstration von Hamborn nach Neumühl, außerdem ist am Montagmittag eine Aktion vor der Sitzung des Duisburger Rates geplant.

Bereits im Herbst 2013 hatte es in dem Stadtteil im Duisburger Norden Proteste gegen eine Unterkunft für Flüchtlinge in dem leer stehenden Krankenhaus gegeben. Obwohl die Stadt Duisburg dies recht schnell verworfen hatte, demonstrierten Rechtspopulisten in Neumühl. Dass etliche Anwohner sie unterstützt haben und ebenfalls fremdenfeindliche Parolen riefen, schockierte viele Menschen über Duisburg hinaus. (we)