Mit einer Gewaltattacke vor der Türe des Herz-Jesu-Gemeindezentrums in Neumühl und einem anschließend anlaufenden Polizeieinsatz endete gestern am Abend vorzeitig eine aufgeheizte Bürger-Informationsveranstaltung zur geplanten Landesunterkunft für Asylbewerber, zu der Oberbürgermeister Sören Link geladen hatte. Vor der Türe des durch Ordnungskräfte gesicherten Gemeindezentrums war es aus einer Menschenmenge von rund 150 wartenden Zuhörern, die keinen Einlass in das Gemeindezentrum gefunden hatten, zwischen einer Gruppe von jungen Leuten und wartenden Bürgern offenbar zu einem kurzen Wortgefecht gekommen, das dann blitzartig zu einer Gewaltattacke führte. Mit Mühe und Not konnten die Kräfte von Polizei und Sicherheitsdienst die plötzlich Angegriffenen ins Gemeindezentrum ziehen; die Eisentüre der Kirchengemeinde nahm indes durch die Attacke der erregten Bürger von Neumühl schweren Schaden. Dieser Tumult setzte der zeitlich wie inhaltlich fortgeschrittene Bürger-Infoveranstaltung zum geplanten Asylheim im St.-Barbara-Krankenhaus dann ein Ende. Zu Beginn der Versammlung mussten Ordnungskräfte der Stadt aus Gründen der Bauordnung und zum Ärger von mehrere Hundert erschienen Bürger darauf achten, dass nicht mehr als 199 Personen den Raum betreten konnten. Konsequenz: Beinah genauso viele Menschen blieben draußen, die dann über Lautsprecher das Gesagte vom Saal mithören konnten. Die Veranstaltung wurde nach Einschätzung von szenkundigen Beobachtern auch intensiv von zahlreichen Neo-Nazis, Rechtspopulisten wie den ProNRW-Mann Mario Molonn und Mitgliedern der NPD besucht.