Duisburg. . 25 Kinder der Klasse 3c der Grundschule Tonstraße in Duisburg-Duissern sowie Kampfkunst-Schüler von Dao Win Chung sind Teil des Ruhrtriennale-Stücks „Surrogate Cities Ruhr“. An diesem Wochenende folgen die letzten beiden Aufführungen.

Nach den ersten beiden Aufführungen am vergangenen Wochenende war auch in den Tagen danach noch reichlich Adrenalin im Körper. „Die Kinder waren immer noch sehr aufgeregt“, erzählt Ute Beckmann. Sie ist die Lehrerin der Klasse 3c der Gemeinschaftsgrundschule Tonstraße in Duissern. 25 ihrer Schüler gehören zu dem 130-köpfigen Ensemble, das beim Ruhrtriennale-Stück „Surrogate Cities Ruhr“ die Choreographien zur Musik der Bochumer Symphoniker auf die Bühne zaubert. Und die ersten beiden Auftritte klappten hervorragend. „Das alles berührt mich sehr“, sagt Lehrerin Beckmann hörbar ergriffen. „Ich bin stolz auf meine Schüler.“

Drei Wochen vor der Premiere am vergangenen Samstag begannen die Probearbeiten für die 7- bis 9-jährigen Schüler. Sechs Stunden pro Woche übten die Kinder ihren Auftritt ein – auch während der Schulzeit. „Dafür musste sogar etwas Unterricht ausfallen. Das alles ging natürlich nur mit Einverständnis der Eltern“, erklärt die Klassenlehrerin, die seit 24 Jahren unterrichtet. Unterstützung bei diesem Projekt erhielt sie von Referendar Bastian Buchloh. Beide freuten sich, wie offen die Kinder waren – gerade für den Ausdruckstanz. „Für sie ist das auch deshalb spannend, weil es eine willkommene Abwechslung zum Schulalltag ist“, erklärt Lehrerin Beckmann.

Lampenfieber vor der Premiere

Das Lampenfieber sei bei ihren Schützlingen vor allem vor der Generalprobe und der Premiere spürbar gewesen. Doch auf der Bühne lief fast alles wie von allein – etwa, als sie mit Tafelkreide die zu Beginn noch pechschwarze Bühne bemalten und so eine fiktive Stadt entstehen ließen. Oder als sie mit allen anderen Akteuren als Repräsentanten einer Stadtgesellschaft im Kreis marschierten. „Dieses Projekt hatte für uns auch einen verbindenden Charakter“, so die Lehrerin. „Der Zusammenhalt im Klassenverband wurde gestärkt.“

Zweite Duisburger Gruppe im Ensemble von „Surrogate Cities Ruhr“ ist eine Auswahl der Kampfkunst-Schule Dao Wing Chun, die ihren Sitz auf der Neudorfer Straße in Neudorf und zudem eine Filiale in Rahm hat. Jörg aus der Wieschen ist dort Inhaber und Ausbildungsleiter. „Wir haben eine gemischte Mannschaft zusammengestellt aus Anfängern und Mitgliedern, die seit Jahren aktiv sind“, erzählte aus der Wieschen. Die Jüngste ist 15, der Älteste 56 Jahre alt. In der Choreographie beweisen die Kampfkünstler ihre enorme Drahtigkeit, Beweglichkeit und Geschmeidigkeit in den Bewegungen.