Duisburg. Duisburg Grundschüler wirken in der Choreographie „Surrogate Cities Ruhr“ mit, die bei der Ruhrtriennale in der Kraftzentrale des Landschaftsparks aufgeführt wird. Sie arbeiten mit internationalen Stars. Neben der Klasse aus Duissern sind auch Schüler aus Dortmund und anderen Städten dabei.

In der Choreographie „Surrogates Cities Ruhr“, die Ende September im Rahmen der Ruhrtriennale im Landschaftspark Nord gezeigt wird, kommt auch der Turmbau zu Babel vor. Der wurde durch göttliches Eingreifen gestoppt. Ein wenig von der Sprachverwirrung, die den alttestamentarischen Bau ausbremste, war beim ersten Treffen von Machern und Mitwirkenden in der Kraftzentrale zu erleben: Die Erläuterungen von Choreographin Mathilde Monnier wurden von ihrer belgischen Mitarbeiterin eher putzig als verständlich aus dem Französischen ins Deutsche übersetzt.

Ein amüsanter Auftakt für das letzte große Projekt, das Heiner Goebbels als Triennale-Intendant verwirklicht. Er ist Komponist von „Surrogate Cities“, einem etwa eineinhalbstündigen Werk für großes Orchester. Diese Rolle übernehmen die Bochumer Symphoniker unter Steven Sloane, die in der Mitte der Kraftzentrale sitzen werden, zu beiden Seiten umgeben von Zuschauertribünen.

Zwischen Kollektivität und Einsamkeit

„Viele Stadterfahrungen“ habe er in seinem Werk über Metropolen verarbeitet, so der Stadtmensch Goebbels, der sich auf dem Land fürchtet, wie er gestand. Es gebe Maschinengeräusche oder Klänge, die sich anhören wie einstürzende Ruinen. Als Solisten wirken die Soulsängerin Jocelyn B. Smith und der Stimmkünstler David Moss mit.

Auf dem Platz um das mehr als 80 Mitglieder starke Orchester, das im Kreis sitzt, agieren die 100 bis 120 Darsteller, darunter 28 Kinder aus Duisburg – die „Clownsklasse“ 3c von der Grundschule Tonstraße in Duissern – und Schüler aus Bochum. Weitere Gruppen bilden Hip-Hop-Tänzer aus Essen, Kampfkunstsportler aus Duisburg, und die älteren Bewohner dieser „Metropole“ werden gespielt von Mitgliedern eines Tanzsportclubs aus Dortmund. Mit ihnen wollen Mathilde Monnier, die bereits seit 15 Jahren mit Goebbels zusammenarbeitet, und ihre Assistenten „dramatische wie poetische Bewegungsbilder“ einstudieren. In der Ankündigung heißt es: „Sie zeichnen Wege, bauen Häuser, tanzen und kämpfen; sie zeigen die Vielfalt der Erfahrungen und Erlebnisse im städtischen Alltag, das Glück der Metropole zwischen Kollektivität und Einsamkeit.“

Gruppen beginnen zu proben

Was schon übers Bühnenbild verraten wurde: Die anfangs schwarze Bühne wird in eine weiße verwandelt, die Häuser der Miniaturstadt bestehen aus Pappkartons.

Jetzt geht es zunächst in den jeweiligen Gruppen in die Proben. Der Besuch in der Kraftzentrale war ein Auftakt und sollte den Mitwirkenden ein Gefühl von der Größe des Raums vermitteln, in denen sie am 20., 26., und 27. September um 19.30 Uhr sowie am 21. September um 16 Uhr vor jeweils bis zu 1200 Zuschauern auftreten werden.